„Focus on the user and all else will follow“, schreibt Google als 1. von 10 Grundsätzen in seiner Unternehmensphilosophie: „Der Nutzer steht an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst“ und unterstreicht dabei die Bedeutung von Usability. Diesen Leitsatz macht Google nicht nur für sich selbst geltend, sondern auch für Website-Betreiber.
Unter Usability wird die Benutzerfreundlichkeit einer Software oder Webseite verstanden. Die deutsche Übersetzung ist „Nutzungsfähigkeit“, die sich aber gegen den englischen Begriff nicht durchsetzte. Kurz gesagt ist die Usability am besten, wenn der User sie gar nicht bemerkt und zufrieden ist. Meistens fällt nur eine schlechte Usability auf, also wenn der User frustriert auf der Seite unterwegs ist.
Usability zeichnet sich durch Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit aus. Effektiv bedeutet der User findet sein Ziel „Kapuzenpullover Nike“, effizient auf dem schnellsten Weg und der User ist ohne Störung durch den Suchprozess gelangt und ist daher zufrieden.
Die Suchmaschine wertet unzählige Faktoren aus, einschließlich Keywords, Links und Webseitenstruktur. Durch Verknüpfungsmuster, User-Signale und maschinelles Lernen bekommen die Suchmaschinen aber mehr noch zusätzlich Informationen über eine Webseite. Benutzerfreundlichkeit und Benutzererfahrung sind sekundäre Einflüsse auf den Erfolg in den Rankings.
Im Agenturleben werden wir immer wieder mit dem Spannungsfeld Nutzerfreundlichkeit und Suchmaschinenoptimierung konfrontiert. Im Zweifelsfall muss abgewogen werden, was wichtiger ist – davon abhängig, welches Ziel eine Webseite erreichen soll. Richtig gut wird es, wenn sich beide „Welten“ ergänzen.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung für das Online-Marketing
Die Webseiten-Usability ist eines der wichtigsten Disziplinen im Online-Marketing und jeder Webseitenbetreiber sollte sich mit der Bedienbarkeit seiner Webseiten beschäftigen und kontinuierlich an der Nutzererfahrung arbeiten. Denn bei einer guten Nutzererfahrung ist es wahrscheinlicher Conversions zu erreichen. Ist die Webseite gut aufgebaut und nach dem Wünschen der User aufgebaut, sinken die Absprungrate und daher steigt dann auch folglich die Wahrscheinlichkeit einer Conversion.
Da Google mittlerweile primär die mobile Version einer Website indexiert und immer mehr User auf mobilen Endgeräten im Web surfen, ist die Mobile Usability unheimlich wichtig. Denn nur eine für Mobilgeräte Webseite führt dazu, dass die User auf mobilen Endgeräten eine zufriedenstellende Bedienbarkeit erleben und ungehindert einen Kauf tätigen können.
Die Benutzerfreundlichkeit ist daher für jeden Online-Shop oder Dienstleister essenziell, denn Usability Sells! Denn gilt es für den User verschiedene Hürden auf dem Weg zu einem Produkt zu überwinden, ist die Chance auf einen Verkauf relativ gering. Sind jedoch kaum Hürden vorhanden, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung verkauft werden.
Durch die vielen Vergleichsmöglichkeiten im Internet haben die User heute haben eine enorm hohe Erwartungshaltung an Webseiten. Da der Aufwand so gering ist, verlassen die User die Seite sehr schnell, wenn sie nicht das finden, was sie wollen. Dann landet der User bei der Konkurrenz.
Checkliste für eine hohe Webseiten-Usability
Diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle:
- Erster Eindruck: Wie beim Kennenlernen von neuen Menschen, spielt sich hier viel unterbewusst ab. Innerhalb von Sekunden entscheidet der User, ob die Seite seriös, spannend oder abstoßend wirkt. Hier ist am wichtigsten, dass dem User sofort erkennbar ist, was auf der Seite geboten wird.
- Effizienz: Wie schnell kann der User etwas erledigen, wenn die Webseite bereits bekannt ist?
- Hoher Wiedererkennungswert: Wie gut kann sich ein Nutzer bei einem erneuten Besuch auf der Webseite zurechtfinden?
- Fehler: Menschen sind nicht perfekt. Was passiert, wenn Fehler geschehen? Wie können Fehler zukünftig vermieden werden?
- Ladezeit: Viele User die Seite verlassen, wenn sie zu lange lädt.
- Zufriedenheit: Ist die Webseite angenehm und lädt zum Wiederbesuch ein?
- Content: Wie wird der Content präsentiert? Ist er klar und nutzerfreundlich aufbereitet?
- Barrierefreiheit: Können auch Menschen mit Behinderungen mit Hilfenahme von Hörgeräten oder anderen Hilfsmitteln die Webseite nutzen?
Usability vs. SEO
Dass durch diese Kriterien Konflikte entstehen, liegt auf der Hand. Beispielsweise sind bildreiche Seite aus SEO-Sicht ein Problem, da Google vor allem textbasiert funktioniert. Zwar gibt es Alt-Tags und meta-Beschreibungen, den Einsatz von Überschriften und SEO-relevanten Fließtext ersetzten die Alt- Tags aber trotzdem nicht.
Wie oben geschrieben verschreibt sich Google komplett der Nutzererfahrung. Googles Suchmaschine wird daran bewertet, ob sie den Nutzern eine gute Sucherfahrung bietet oder nicht. Daher wird auch der Google Algorithmus weiter verbessert, damit er nicht mehr auf SEO-Tricks hereinfallen kann. Beispielsweise kann der gezielte Einsatz von Keywords in Überschriften und Texten positiv für den Nutzer sein, da er Content schnell erfassen und bewerten kann.
Doch es gibt weitere Überschneidungen von SEO und Usability. So wird klar strukturiert und übersichtlich präsentierte Informationen von Google belohnt. Es kann davon ausgegangen werden, dass Google gewisse usabilityschädigende Muster eigenständig erkennt und negativ bewertet (z. B. zu kleine Schrift, zu viel und störend platzierte Werbung im Webseitencontent, Darstellungsfehler, usw.).
Auch in der Höchstdisziplin hochwertiger Content profitieren User und SEO. Dadurch, dass Google den Content auf Webseiten bewertet und als wichtigen Rankingfaktor bewertet, gewinnen alle. Durch hochwertigen Content werden User und Google zufriedengestellt.
Wie verbessere ich die Usability meiner Homepage?
Durch den Google Chrome Browser kann Google jeden Klick tracken. So kann Google bewerten, wie User eine Seite benutzen. Klicken die User sich schnell durch und verlassen sie die Seite wieder? Finden sie die Antwort auf ihre Suchanfrage? All das erkennt Google und lässt sie in die Bewertung von Webseiten mit einfließen. Daher gibt es ein mehrere Faktoren, die zu beachten sind, um den Usern eine bestmögliche Webseite zu präsentieren.
Struktur/Design:
- Intuitiv verständliche Struktur
- Benutzererwartungen erfüllen (beispielsweise Unternehmenslogo links oben)
- Konstante Farben und Stil
- Call-to-actions (CTAs) sollten immer hervorgehoben sein, da sie dann öfter geklickt werden.
Technik:
- Schnelle Ladezeit. Über 90 Prozent aller Internetnutzer springen bereits ab, wenn eine Webseite nur etwas länger als vier Sekunden lädt.
- Sprechende oder clean URLs. Also URLs aus lesbaren Wörtern, damit die User so den Kontext versteht. Kryptische URLs mag niemand.
- Keine 404-Seiten. Wenn etwas nicht klappt, sollte der User auf eine andere Seite geführt werden
- Responsive Webdesign, damit die Nutzung auf verschiedenen Geräten möglich ist
Content:
- Klare Botschaften! Was kann der User von einem Produkt erwarten?
- Verwendung von eindeutigen Kategorien
- Text sollte gut leserlich sein
- Übersichtliche Textgestaltung
Navigation:
- Der User sollte sich jederzeit auf der Webseite zurechtfinden
- Die Startseite sollte von überall zu erreichen sein
- Kennzeichnung von Links
- Suchfunktion
Usability Tests
Usability Tests sind immer wertvoll, da so ein Blick von außen auf eine Webseite geworfen werdenund eventuelle Schwachstellen ausgemacht werden können. User haben oft nicht denselben Wissensschatz, wie es bei Mitarbeitern in einem Unternehmen der Fall ist. Daher lohnt es sich immer, wenn jemand externes einen Blick auf die Webseite wirft und diese bewertet. Betriebsblindheit und so.
Usability und SEO
Die Usability von Webseiten hat einen indirekten Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung. Sind die Webseiten Benutzer-unfreundlich, verlassen die Benutzer die Seite. Die dadurch steigende Bounce Rate steigt und der User sucht sich eine neue Webseite. Hat eine Seite eine hohe Bounce-Rate, wirkt sich das sehr negativ auf die Bewertung der Seite für einen Suchbegriff aus. Damit geht auch das gute Ranking schließlich verloren. Dieses und weitere Nutzersignale gelten heute als die wichtigsten SEO-Faktoren, denn nichts gibt so viel Aufschluss über die Seitenqualität wie die Reaktion der Nutzer selbst. Google mag das, was menschliche Besucher ebenfalls mögen.
Google empfiehlt daher bei allen Webseiten an der Usability zu arbeiten. Ist sie gut bedienbar, barrierefrei und leicht zugänglich für jeden Nutzer, kann das ein Signal für hohe Webseitenqualität sein.
Wenn der User eine gute Nutzerfahrung hatte, wird die Webseite in Erinnerung bleiben. Die Chance, dass er wieder auf die Webseite klickt, ist relativ hoch. Daher führt Usability zu mehr Traffic, dadurch zu mehr Interaktion, mehr Conversions und auch eventuell zu mehr Backlinks. Das sind Signale, die der Suchmaschine als Qualitätsmerkmale zur Verfügung stehen und zu einem besseren Ranking führen.
Auch wenn werden Links wahrscheinlicher geteilt, geliked oder andersweiter empfohlen, wenn die Nutzererfahrung auf einer Seite stimmt. Es lohnt sich also immer viel Zeit in die Verbesserung der Usability der Homepage zu stecken.
Fazit:
Für eine hochwertige Webseite spielen Suchmaschinenoptimierung und Usability Hand in Hand und müssen demnach zusammen betrachtet und analysiert werden. Die beste Benutzererfahrung geschieht nur dann, wenn beides aufeinander abgestimmt ist und die User mit der Webseite zufrieden sind. Auch ist der Verbleib von Altkunden weitaus günstiger, als einen Neukunden zu gewinnen.
Google wird zukünftig immer intelligenter. Die Suchmaschine wird Webseiten abstrafen, die nur auf Suchmaschinenoptimierung gemünzt sind. Es werden nur die Seiten gut ranken, die einen echten Mehrwert für den Nutzer haben.
Daher niemals Webseiten nur für SEO bauen, sondern vor allem für menschliche Nutzer.
Das Content ist eigentlich King! aber sicher denke ich noch gute Backlinks bring das Seite in einer gute Position.
mfg Andrea