Nichts ist besser geeignet das Thema eines Abschnitts oder einer Seite zu bestimmen, als eine beschreibende Überschrift. Auch Suchmaschinen machen sich diese Erkenntnis bei ihrer Analyse zu Nutze. Dieser Artikel beschreibt, wie Webseitenbetreiber davon profitieren können und worauf man beim Verfassen von Überschriften auf der eigenen Webseite achten muss.
Bevor wir im Detail auf die Formulierung von Keywords in Überschriften eingehen, erfolgt zunächst einmal ein kurzer Ausflug in die Struktur von HTML- Dokumenten. Diese bieten die Möglichkeit Überschriften (Headings) mittels des <h1>- bis <h6>-Tag in einer hierarchischen Form zu deklarieren. Dabei stellt die <h1>-Überschrift die höchste Ebene dar und sollte stets ganz oben im Text präsentiert werden, während die <h2>-Überschrift als „Unterüberschrift“ zu einer <h1>-Überschrift zu sehen ist (Eine <h3>-Überschrift wäre wiederum eine „Unterüberschrift“ zu einer <h2>-Überschrift, usw.).
Zur Verdeutlichung haben wir die Struktur von fiktiven Überschriften eines Bootsverleihs für Sie zusammengestellt:
<h1>Ihr Bootsverleih am Bodensee</h1>
<h2>Unsere Boote im Überblick</h2>
<h3>Segelboote</h3>
<h3>Ruderboote</h3>
<h3>Katamarane</h3>
(Für weiterführende Informationen zur Hierarchie und der Verwendung von Überschriften in HTML Dokumenten empfehlen wir Ihnen einen Blick auf diesen Artikel)
Inhaltsverzeichnis
Was sollte in die Überschriften?
Neben der Einhaltung der Hierarchie von HTML-Dokumenten, stellt die Formulierung der Überschriften eine echte Königsaufgabe dar. War man in den frühen 2000ern darauf bedacht das anvisierte Keyword möglichst oft an prominenten und relevanten Stellen innerhalb des Dokuments zu erwähnen (bspw. den <h>-Überschriften), hätte diese Vorgehensweise heutzutage ein hohes Potential abgestraft zu werden. Das hängt mit der heutigen Funktionsweise von Suchalgorithmen zusammen.
Während Suchalgorithmen damals Schwierigkeiten hatten, Keywords bestimmten Themengebieten zuzuordnen (vgl. „Golf“ als Sportart oder Automodell), ermöglicht die Entwicklung der letzten Jahre eine wesentlich bessere Einordnung des Keywords anhand des Kontexts. Beinhaltet das Dokument über Golf bspw. weitere Wörter wie „Rasen“, „Handicap“ oder „Caddie“, wird erkannt, dass es sich dabei um die Sportart handelt, während Wörter wie „Kraftstoff“, „Getriebe“ oder „Airbag“ darauf schließen lassen, es würde sich um das Auto handeln.
Diese Entwicklung zeigt, dass eine prominente Platzierung von Keywords immer weniger wichtig wird und lässt sich ebenso auf Überschriften übertragen. Viele SEOs setzen zumindest bei der <h1>-Überschrift noch immer darauf, das anvisierte Keyword zu nennen. Doch spätestens bei der <h2>-Überschrift wird eher darauf geachtet dem Besucher ein möglichst zufriedenstellendes Ergebnis zu liefern, statt das anvisierte Keyword häufig zu nennen. Man versucht den nachstehenden Absatz präzise zu beschreiben, auch wenn das mit Synonymen des anvisierten Keywords oder nahestehenden Wörtern einhergeht. Ein guter Tipp ist es zunächst einmal den oder die Absätze zu formulieren und erst im Nachhinein auf die Unterbringung von Synonymen oder nahestehenden Wörtern zu achten.
Überschriften sollten einen echten Mehrwert für den Nutzer haben
Dieses Vorgehen ist auf den hohen Stellenwert des Nutzerverhaltens zurückzuführen. Denn mit verbesserten Suchalgorithmen steigt die Relevanz des tatsächlichen Nutzerverhaltens. Suchmaschinen haben inzwischen ein gutes Bild darüber, welchen Content eine bestimmte Webseite zu bieten hat. Umso wichtiger ist es, was die Nutzer selbst davon halten. Die Auswirkungen des Rankings werden somit immer stärker vom Nutzerverhalten beeinflusst. Das bedeutet, es ist weniger relevant, wie genau die Überschrift formuliert wurde, sondern inwiefern sie dem Nutzer einen Mehrwert liefert.
Das heißt, man sollte bei der Formulierung von Überschriften eher darauf achten Worte und Phrasen zu wählen, die einerseits die Suchintention des Besuchers zufriedenstellen und andererseits von Google mit bestimmten Suchanfragen assoziiert werden. Eine Formulierung im Blick auf anvisierte Keywords ergibt keinen Sinn und führt im Vergleich zu oben genanntem Vorgehen zu einem niedrigeren Ranking der Webseite.
Die bessere Alternative besteht darin, Überschriften bzw. ganze Absätze anhand der thematischen Nähe aus Sicht der Suchmaschine zu gestalten. Angenommen, das anvisierte Keyword lautet „Meersalz“, dann zeigt ein Blick in die Suchergebnisse, dass die im Ranking vorderen Seiten das Meersalz vom Speisesalz trennen. Dies lässt darauf schließen, dass Google die beiden Salze miteinander assoziiert.
Obwohl das anvisierte Keyword „Meersalz“ lautet, kann es durchaus sinnvoll sein einen Absatz über Speisesalz zu verfassen, worin bspw. die Unterschiede oder Vor- und Nachteile erläutert werden. Dies bringt ein potenziell höheres Ranking mit sich.
Zusammenfassend lässt sich für die Formulierung von Überschriften festhalten:
- Die <h1>Überschrift darf durchaus das anvisierte Keyword enthalten. Viele SEOs setzen sogar darauf.
- Bei nachfolgenden Überschriften ist es jedoch wichtiger die potenzielle Suchanfrage des Besuchers ins Visier zu nehmen. Dieses Vorgehen wird von Google höher bewertet und entgeht der Gefahr einer „Überoptimierung“ der Webseite und somit einer Abstrafung. Außerdem könnte eine nicht hinsichtlich der Suchintention gestaltete Seite zu einer höheren „Bounce Rate“ führen, die sich wiederum negativ auf das Ranking auswirkt.
- Dabei sollte man darauf achten aus Sicht von Google verwandte Themen ebenfalls zu erläutern. Visiert man bspw. das Keyword „Meersalz“ an, macht es anhand des Suchergebnisses Sinn, einen zusätzlichen einen Absatz über „Speisesalz“ einzubauen.
- Formulieren Sie für Ihre Besucher – vermeiden Sie es für Suchmaschinen zu optimieren.
Weiterführende Links
Ich selbst mache es meist so, dass die h1 Überschrift das Hauptkeyword erhält, während h2 und h3 Überschriften Synonyme und W-Fragen enthalten. Bei der Recherche der W-Fragen findet man so auch einen groben Überblick, wie viel Content man erstellen kann.
Erfahrungsgemäß ist es am wichtigsten zu beachten, dass eine einheitliche Struktur eingehalten wird und die Überschriften zum Weiterlesen anregen. Da kann dann auch gern mal eine Frage drin stecken. Hinsichtlich der Keywords orientiere ich mich auch gern an Synonymen und überprüfe vorher mit unterschiedlichen Tools, welche Keywords im Zusammenhang mit dem von mir verwendeten ebenfalls häufig gesucht werden.
Danke für die Tipps. Überschriften sind sehr wichtig.