Brotkrümelnavigation, Brotkrumennavigation oder zumeist die englische Übersetzung „Breadcrumbs“, hilft Google-Bots die Websitehierarchie besser zu verstehen. Doch nicht nur den Bots bietet das Einbinden der Navigations-Hilfe einen echten Mehrwert.
So wie einst Hänsel und Gretel auf dem Weg in den Wald Brotkrümel verteilten, um den Weg aus dem Wald wiederzufinden, erfüllen Breadcrumbs die gleiche Funktion: Sie erleichtern die Navigation und es dem User seinen aktuellen Ort auf der Website besser zu verstehen.
Vor allem auf umfangreichen und großen Webseiten hilft der Einsatz sehr, zudem wenn der User über die Google-Suche oder über einen Link auf eine Seite gelangt ist. Gerade Online-Shops sind prädestiniert für die Brotkrümel, da sie dem User einen Überblick über Produktkategorien gibt.
Inhaltsverzeichnis
Breadcrumbs sind nützlich für den User und für den Googlebot
Doch sie helfen nicht nur dem User, sondern unterstützen den Googlebot dabei, die Struktur und Hierarchie einer Webseite zu verstehen. Auch wenn die Breadcrumbs eher dezent auf einer Webseite erscheinen, haben sie eine große Wirkung und sollten daher auf jeder Website zu finden sein.
Meistens sind Breadcrumbs im oberen Teil einer Website zu finden. Durch die einfache Einbindung werden sie auch als „low hanging fruit“ bezeichnet, da mit minimalem Aufwand viel Positives erreicht werden kann. Die Darstellungsvarianten sind dabei sehr variantenreich und reichen von Pfeilen, bis hin zu anderen typografischen Symbolen oder Grafiken.
So zeigt Google seit einiger Zeit in den SERPs nicht mehr nur die volle URL, sondern auch die Breadcrumb-Navigation. Daher sollten Breadcrumbs in jeder effektiven OnPage-Optimierung auf alle Fälle dabei sein.
Arten von Breadcrumbs:
Es gibt drei verschiedene Arten von Breadcrumbs:
- Klickpfad: Die pfadbasierte Navigation zeichnet den exakten Klickpfad des Users nach. So kann ein Benutzer jederzeit nachvollziehen, wie er auf die aktuelle Seite gelang ist. Bei umfangreichen Webseiten mit tiefergehender Struktur ist das wenig nützlich. Über die Vor- und Zurück-Navigation des Browsers kann der User die gleichen Funktionen ohnehin schon nutzen. Auch können pfadbasierte Navigation sehr lang werden.
Breadcrumbs-Beispiel 1:
Startseite->Kategorie 1->Unterkategorie 1.2->Startseite->Kategorie 1->Unterkategorie 1.3
- Ort: Die sogenannte location-based Breadcrumb zeigt die aktuelle Position des Nutzers in der Hierarchie der Webseite. Gerade für Webseiten mit mehr als zwei Unterebenen ist diese Variante empfehlenswert
Breadcrumbs-Beispiel 2:
Hauptkategorie >> Unterkategorie 1 >> Unterkategorie 1.4 >> Unterkategorie 1.4.2
- Attribute: Vor allem Online-Shops und E-Commerce-Webseiten setzen Attribute-Breadcrumbs ein, damit die Nutzer jederzeit sehen können, zu welcher Kategorie eine Seite gehört. Gehören Produkte auf einer eCommerce-Webseite zu mehreren Kategorien, lassen sich Google zufolge auch mehrere Breadcrumbs einsetzen. Die Implementierung ist zwar weitaus aufwändiger, da die Breadcrumbs in die Funktionen der Webseite und möglicherweise in die Datenbank eingegliedert werden muss.
Breadcrumbs-Beispiel 3:
Startseite – Schuhe – Sportschuhe – Feldhockeyschuhe
Wo können Breadcrumbs eingesetzt werden?
Die Breadcrumb-Navigation ist auf allen großen Webseiten und Portalen ein Must-have. Doch wir empfehlen jeder Seite, dass die Brotkrümel verstreut werden. Hat eine Webseite keine logische Hierarchie, dann ist vom Einsatz der Brotkrumen-Navigation abzuraten, weil gerade die Logik einen Vorteil für den Nutzer darstellt.
Wir halten es für sinnvoll, erst eine Sitemap zu erzeugen und dann zu überlegen, ob eine Breadcrumb-Navigation dem Nutzer helfen würde. Sollte die Seitenstruktur mehrere Ebenen umfassen, ist dies in der Sitemap zu sehen. Danach kann die Breadcrumb-Navigation wie die Sitemap aufgebaut werden, da sie die Seitenarchitektur spiegelt.
Aber! Breadcrumbs sind eine sekundäre Navigationshilfe. Sie können nie ein Menü und die Navigation ersetzen und sollten daher getrennt voneinander bleiben.
Was sind die Vorteile von Breadcrumbs?
- Zeigen dem Nutzer die aktuelle Position an. Daher sind Breadcrumbs eine Hilfestellung für den User und erhöhen damit die Usability einer Seite.
- Mit einem Klick kann in einen höheren Hierarchiebereich navigiert werden. Besonders nützlich, wenn User über die Google-Suche auf eine Seite gelangen oder über einen Deep Link.
- Sie sind platzsparend und einfach zu implementieren.
- Nutzer kennen Breadcrumbs und wissen wie sie verwendet werden.
- Die Navigation lädt User dazu ein, sich weiter auf der Website zu bewegen und andere Produkte zu entdecken. So haben sie das Potenzial das Interesse des Besuchers für andere Inhalte oder Produkte der Webseite zu wecken und reduzieren die Bounce Rate.
- Breadcrumbs können mit strukturierten Daten hinterlegt werden – entsprechende Schemas sind schon lange definiert. Über die Vorteile von strukturierten Daten haben wir bereits geschrieben.
Wie wirken sich Breadcrumbs auf SEO aus?
Die Breadcrumb-Navigation hat auch für SEO einen hohen Wert, da sie die von Google befürwortete “gute Linkarchitektur” unterstützt. Außerdem entsteht Platz für Keywords auf ganz natürliche Weise.
Die praktischen Navigationshilfen für den User und sind daher aus Usability-Sicht nicht mehr wegzudenken. Für die SEO – und die OnPage Optimierung im Speziellen ist es entscheidend, die Breadcrumbs korrekt zu implementieren. Mittlerweile wird die Breadcrumb-Navigation teilweise bei Google in den SERPs in der URL-Zeile als Rich Snippets angezeigt und ist daher optisch hervorgehoben. Auch für den Suchenden hat es einen Vorteil, da er den Kontext einer Seite beim flüchtigen Scannen sofort erfassen und schneller entscheiden kann, ob das Suchergebnis für ihn relevant ist.
Außerdem raten wir die sekundäre Navigation im Quellcode unter Zuhilfenahme von Mikrodaten, RDFa oder JSON-LD semantisch auszuzeichnen. Das hat den erheblichen Vorteil, dass der Google Crawler die ausgezeichneten Elemente auslesen und im Index speichern kann. Zudem können diese Elemente in den SERPs angezeigt werden.
Breadcrumb-Grundlagen aus SEO-Sicht:
- Breadcrumbs sollten immer mit der Startseite beginnen und mit der aktuellen Seite enden
- Keine Abkürzungen nehmen, also immer alle Ebenen nennen
- Immer mit der höchsten Ebene beginnen und fortlaufend nach rechts zur niedrigsten Ebene
- Die Startseite selbst sollte keine Breadcrumbs haben, da würde sonst nur “Home” stehen
- Breadcrumb-Navigation im schnell sichtbaren Bereich, also „Above the Fold“. Idealerweise unterhalb der H1, denn genau dort erwarten sie die meisten User.
- Keine irreführenden Hierarchien. So versteht es der User und die Suchmaschine
- Hilf Google, indem die Breadcrumbs mit strukturierten Daten ausgezeichnet werden
- Vollen Seitentitel oder das wichtigste Keyword in die einzelne Breadcrumb-Elemente. Für eine übersichtliche Darstellung (gerade auch im mobilen Bereich) ist es empfehlenswert, möglichst kurze Beschreibungen für die Breadcrumbs zu wählen.
- Breadcrumb-Navigation auf allen Seiten!
- Breadcrumbs sollten immer mit den Bezeichnungen im Menü übereinstimmen