Links zwischen Websites sind ein wichtiger Bestandteil des Algorithmus, der die Position eines Suchergebnisses bei Google bestimmt. Dabei sind längst nicht alle Backlinks dazu geeignet, das Rankingergebnis positiv zu beeinflussen. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Links gut geeignet sind – und wie sich weniger geeignete mit einem Backlink-Audit identifizieren und optimieren lassen.
Definition: Was sind Backlinks?
Backlinks, auch Rückverweise oder Inbound Links sind Links, die von einer linkgebenden Webseite auf eine linkempfangende Webseite verweisen.
Eine hohe Anzahl eingehender Inbound Links kann Suchmaschinen wie Google Hinweise auf die Vertrauenswürdigkeit und Popularität einer Website geben. Gleichzeitig wurden in der Vergangenheit zuhauf Backlinks von wenig vertrauensbildenden Websites gekauft, um das Ranking einer Website künstlich zu beeinflussen. Linkaufbau kann so zwar betrieben werden – ist aber teils schädlich für die eigene und die andere Website!
Eine hohe Anzahl von Backlinks allein sagt also noch nichts darüber aus, ob sie das Ranking in Google positiv beeinflussen.
Backlink-Qualität
Links sind eine Form der redaktionellen Empfehlung. Beschreibt Firma A in einem Newsbeitrag die hervorragende Zusammenarbeit mit Unternehmen B, ist das sowohl sprachlich als auch SEO-technisch eine klare Empfehlung. Sofern ein Link auf Unternehmen B gesetzt wurde.
Einer Verzeichnisseite, die auf zigtausende Unternehmenswebsites verlinkt, wird man die redaktionelle Empfehlung durch Verlinkung aber eher absprechen.
Für Google und weitere Suchmaschinen ist es deshalb entscheidend, die Qualität des Links beurteilen zu können. Erst dann wird klar, ob die linkempfangene Seite tatsächlich relevante Inhalte zu bieten hat – oder vor allem durch Spam und gekaufte Inhalte gepusht wird.
Google setzt seit dem Penguin-Update unter anderem auf Link-Attribute, um die Qualität von Backlinks besser beurteilen zu können.
Zur Auswahl stehen für Webseitenbetreiber dabei die Optionen:
- „nofollow“
- „sponsored“
- „ugc“ (User generated content)
- keine Attribut-Auszeichnung
Die Attribute können untereinander kombiniert werden, wenn mehrere Faktoren zur Klassifizierung vorliegen.
Link-Attribut | Einsatzbereich | Beispiel |
rel=“nofollow“ | Hinweis auf nicht vertrauenswürdige bzw. schwache Websites | <a href=”https://seonative.de” rel=“nofollow“>no-follow</a> |
rel=“sponsored“ | Ausweis bezahlter Inhalte | <a href=”https://seonative.de” rel=“sponsored“>Gesponsered</a> |
rel=“ugc“ | Hinweis auf durch User generierten Content, bspw. in Foren oder als Blogkommentare | <a href=”https://seonative.de” rel=“ugc“>User generated content</a> |
kein Attribut | uneingeschränkte Empfehlung der verlinkten Seite | <a href=”https://seonative.de”>vertrauenswürdig</a> |
Der Verzicht auf ein Link-Attribut bedeutet eine direkte, klare Empfehlung der verlinkten Website: hochwertige Backlinks sind die Folge. Die Auszeichnung mit den seit 2020 neu eingeführten Attributen „sponsored“ und „ugc“ unterstützt Google dagegen dabei, vorhandene Inhalte auf ihre Vertrauenswürdigkeit hin zu untersuchen. Hochwertige Inhalte sind immer sauber ausgezeichnet!
Für User generated content lautet die Empfehlung: Alle Links in Foren, unter Blogbeiträgen etc. sind mit dem rel=“ugc“ gekennzeichnet. So lassen sich beispielsweise Spamkommentare leichter identifizieren. Wichtige und für andere User relevante reale Linktipps sollten dagegen (manuell) ohne Attribut verlinken.
Das Attribut „sponsered“ ermöglicht die offizielle Kennzeichnung von bezahlten Werbepartnerschaften. Bisher konnten bezahlte Inhalte nur – widerrechtlich – ohne Attribut beziehungsweise mit dem „nofollow“-Attribut deklariert werden.
Hinweis: Vorhandene Verlinkungen können, müssen aber nicht geprüft und gegebenenfalls neu ausgezeichnet werden. Bei SEO-Maßnahmen empfiehlt sich aber, das weite Feld der Backlink-Optimierung auch dazu zu nutzen.
„Gute“ Backlinks
Wertvolle, also für das Ranking der linkempfangenden Webseite hilfreiche Backlinks
- stammen von vertrauenswürdigen, etablierten Websites.
- bewegen sich im gleichen Thema.
- enthalten relevante, themennahe Anker-Texte.
- nutzen zum Inhalt und Thema der Website passende Keyword-Sets.
Gute Backlinks werden in der Regel aufgrund guter Inhalte vergeben. Sie sind die logische Leseempfehlung für die User der anderen Seite und verweisen im besten Falle auf zusätzlichen hochwertigen Content im Internet.
„Böse“ Backlinks
Negativ wirken sich dagegen Inbound Links aus, die
- gekauft, aber nicht entsprechend mit dem richtigen Attribut ausgezeichnet sind.
- von themenfernen/thematisch unpassenden Websites stammen.
- in kurzer Zeit erkennbar nicht-organisch zustande kommen.
- gehäuft über Verzeichnisseiten/Bookmark Seiten o.ä. entstehen.
- mit gleichlautendem Anker-Text von verschiedenen linkgebenden Webseiten erfasst werden.
In diesen Fällen ist das Linkwachstum oft erkennbar unnatürlich: Es entstehen zu schnell zu viele Verlinkungen auf eine – meist – nagelneue Website. Der tatsächliche Traffic und die weiteren Signale der Webseitenbesucher (CTR, Absprungrate usw.) passen nicht zur schnell wachsenden Backlink-Menge.
Googles Algorithmus ist längst in der Lage, diese unnatürlichen Muster zu erkennen – und zieht dann relativ schnell Konsequenzen. Im schlechtesten Falle landet eine neu erstellte Website dann wegen Spamverdachts in der gefürchteten „Sandbox“ und rankt zunächst einmal gar nicht.
Link Juice (Verknüpfungsstärke)
Im Zusammenhang mit Backlinks wird oft von Link Juice gesprochen. Dieser Metabegriff umfasst verschiedene Bewertungskriterien, unter anderem die Qualität, die Anzahl und die Verteilung der eingehenden Links auf einer Webseite.
Ein offensichtlich künstliches, schnelles Wachstum einzelner Webseiten durch eingehende Backlinks mit schlechter Qualität wirkt sich negativ im Link Juice aus – und hat damit weitreichende Folgen auch für weitere Ranking- und Bewertungsfaktoren einer Website.
Domain Trust
Ein Teil von Googles Rankingalgorithmus ist das Konzept des Domain Trust. Backlinks von bereits bekannten, vertrauenswürdigen Domains zählen hier besonders stark ein. Beispiel: die Website einer Wissenschaftlerin mit seit kurzem registrierten Domain erhält einen Backlink durch Wikipedia aufgrund eines dort vorhandenen Artikels – und kann so deutlich die eigene Website aufwerten. Folgen verschiedene zusätzliche Backlinks von öffentlichen Stellen wie Ministerien oder von journalistischen Seiten, erhöht sich die wahrgenommene Relevanz und Vertrauenswürdigkeit der eigentlich erst seit kurzem online stehenden Website.
Optimierungspotenziale für Websites
Im Zuge der Suchmaschinenoptimierung wird den Backlinks viel Aufmerksamkeit geschenkt. Zurecht, denn hier ist oft reichlich Potenzial zu einem besseren Ranking versteckt.
Der erste Schritt: Backlink-Audit durchführen
Das Backlink-Audit steht an erster Stelle im Optimierungsprozess. Das beste Tool für den Einstieg? Das klassische Google Webmaster Dashboard. Hier werden verlinkende Webseiten, Anchor-Texte und die meistverlinkten Webseiten aufgelistet. Die Daten lassen sich in Excel- und CSV-Dateien herunterladen und damit für die weitere Optimierung aufbereiten:
- Dopplungen herausfiltern
- Wertigkeit/Attribute der gesetzten Links ergänzen, soweit möglich
- Linktext-Wiederholungen markieren
- Aktualität prüfen
Letzteres meint insbesondere: Sind wirklich alle im Google Webmaster Dashboard aufgeführten Linkquellen aktuell?
Zusätzlich sind diverse andere, teils kostenpflichtige Backlink-Checker und Tools am Markt erhältlich, unter anderem diese hier:
- Backlink-tool.org
- Ahrefs.com Site-explorer
- Moz.com Link-Explorer
- Seo-united.de Backlink-Checker
- Sistrix Link-Modul
Wenn die Daten strukturiert sind, ist im nächsten Schritt die Überprüfung der Wertigkeit der Backlinks dran:
- Stamm der eingehende Link von einer themenrelevanten Seite?
- Ist es ein Link aus einer bezahlten Kooperation (und als solches gekennzeichnet)?
- Ist die linkgebende Seite aktuell/wird sie noch regelmäßig von der Zielgruppe angesteuert?
Schädliche Links sollten im Backlink-Audit direkt gekennzeichnet werden. Sie werden im nächsten Schritt möglichst eliminiert, indem Sie die linkgebende Website auffordern, die Links zu entfernen – oder eine bessere Platzierung in themenrelevanterem Umfeld vorschlagen.
Eindeutig identifizierbare Spam-Links können mit dem Disavow-Tool der Google Search Console für ungültig erklärt werden. Diese Funktion sollte allerdings nur mit Vorsicht verwendet werden. Wir empfehlen sie ausdrücklich nur fortgeschrittenen Website-Betreibern!
Backlink-Qualität verbessern
Grundsätzlich wertige Backlinks mit verbesserungswürdigem Anchor-Text lassen sich meist im Gespräch mit dem linkgebenden Webseitenbetreiber aufwerten. Je konkreter die Bitte um Anpassung des Anchor-Textes, desto eher wird dieser Bitte auch entsprochen!
In Footern platzierte Backlinks sind wenig hilfreich. Meist findet sich eine konkrete einzelne Website, auf der der Backlink untergebracht werden kann. Als Anreiz für die Anpassung der Platzierung bestehender Verlinkungen können Überarbeitungs- und Ergänzungsangebote bestehender Beiträge/Ratgeber hilfreich sein.
Wenn in der Vergangenheit Linkbuilding ohne ausreichende Attribut-Vergabe betrieben wurde, kann jetzt eine Nachbearbeitung nötig sein. Bezahlter Content und Inhalte durch Kooperationen sollten spätestens jetzt mit dem rel=“sponsored“ Attribut markiert werden. Auch das verbessert die Backlink-Qualität der linkempfangenden Website. Ein erkennbar organisch gewachsener Mix aus redaktionell vergebenen, gesponserten oder von Usern generierten Links zeugt von einem normalen Website-Wachstum.
Ist die Backlinkstruktur noch sehr ausbaufähig? Dann folgt hier das eigentliche Linkbuilding. Wir als Linkaufbau-Agentur unterstützen Sie beim eigentlichen Link-Audit – und bei der anschließenden Optimierung Ihrer Unternehmenswebsite. Sprechen Sie uns darauf an!
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