Eine Verlinkung einer Seite ist wie die Empfehlung eines guten Italieners um die Ecke. Entgegen dem guten alten Backlink, scheint Google ein neues Verfahren zu verwenden: Brand Mentions. Wir erklären, wie Brand Mentions oder auch Implied Links genannt funktionieren, sowie welchen Wert sie heute für SEO haben.
Und: Wir zeigen, worauf Seitenbetreiber jetzt bei ihrer SEO-Strategie achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Brand Mentions?
Brand Mentions bezeichnen die Erwähnung eines Markennamens, ohne auf diesen zu verlinken. Sie tragen daher auch die Bezeichnung „Linkless Mentions“.
Traditionelles SEO würde einen Link benötigen, um das als Rankingindiz verbuchen zu können. Die schlichte Erwähnung einer Marke hatte daher bisher keine Auswirkungen auf die Platzierung.
Brand Mentions funktionieren, wie es der Name schon sagt, jedoch ohne Link. Dabei können Suchmaschinen die Erwähnung einer Marke ohne Link genau einordnen:
Steht die Erwähnung im Kontext von positiven Wörtern, hat das positive Auswirkungen auf das Ranking.Wird die Marke mit negativen Ausdrücken verbunden, hat das negative Auswirkungen auf die Platzierung.
Suchmaschinen gehen bei Implied Links davon aus, dass die Erwähnung von Markennamen die Brand Awareness von beispielsweise Usern auf Social Media prägt. Das wiederum hat einen Einfluss auf die Bedeutung einer Marke. So kann das Erkennen einer Marke sich auf den Klick in den SERPs Auswirkungen, was gut für SEO ist.
Erhält beispielsweise eine Marke auf Facebook oder Instagram zahlreiche Erwähnungen ohne Link, bleibt das in den Köpfen der Nutzer hängen. Die Marke gewinnt an Bedeutung. Suchmaschinen nehmen diese steigende Bedeutung daher in ihr Ranking auf.
Dennoch: Linkaufbau bleibt weiterhin unheimlich wichtig für ein gutes Ranking bei Google, mit Implied Links kommt nun eine Ergänzung dazu.
Welchen Wert haben Brand Mentions?
Der genaue Wert von Implied Links für die Rankings ist bisher unklar. Es gibt jedoch mehrere Hinweise, dass diese eine immer wichtigere Rolle spielen:
Indirekter Rankingfaktor
Google und Bing haben Brand Mentions bereits indirekt als Rankingfaktor bestätigt. So gab Gary Illes gegenüber Search Engine Watch an, dass Webseitenbetreiber, die hochqualitativen Content produzieren, der über Erwähnungen ohne Backlinks viel Aufmerksamkeit erhält, gute Arbeit leisten:
„Basically, if you publish high quality content that is highly cited on the internet – and I’m not talking about just links, but also mentions on social networks and people talking about your branding, […] Then you are doing great.“
Ex-Bing-Produktmanager Duane Forrester erklärte, dass Implied Links und Rankings in einem eindeutigen Zusammenhang stehen:
„Years ago, Bing figured out context and sentiment of tone, and how to associate mentions without a link. As the volume grows and trustworthiness of this mention is known, you’ll get a bump in rankings as a trial.“
Das Google Patent
Google hat sich verschiedene Wege, Brand Mentions zu analysieren, patentieren lassen. Ein Patent stammt dabei aus dem Patent für den Panda-Algorithmus von 2014. Google bezeichnet dabei Erwähnungen ohne Links als „Implied Links“ und definiert sie im Patent so:
„An implied link is a reference to a target resource, e.g., a citation to the target resource, which is included in a source resource but is not an express link to the target resource. Thus, a resource in the group can be the target of an implied link without a user being able to navigate to the resource by following the implied link.”
Die Partnerfirmen
Google hat Partnerfirmen, die die Qualität der Suchergebnisse überprüfen, angewiesen, unabhängige Nennungen im Kontext des Rufs einer Webseite zu kontrollieren, um die Qualität einer Webseite zu bestimmen. In anderen Worten: Die Partnerfirmen sollten zum Beispiel in sozialen Netzwerken und Reviews prüfen, wie Webseiten ohne den Einsatz von Links bewertet werden.
Was bedeutet das für Webseitenbetreiber?
Webseitenbetreiber müssen eine weitere Metrik beleuchten, um ihr Ranking zu verbessern. Im Gegensatz zu Backlinks sind Implied Links jedoch nicht ganz so einfach zu tracken.
Denn: Tools wie Majestic oder Ahrefs können Links tracken, Erwähnungen ohne Links finden sie jedoch nicht.
Seitenbetreiber können stattdessen aber auf Social Listening Apps setzen. Dabei stehen ihnen Apps wie
- Google Alerts,
- Talkwalker,
- Mention.com,
- Awario,
- Hootsuite und
- Sendible
zur Verfügung. Einige davon lassen das Web lediglich überwachen, andere auch Analysen vornehmen.
Wie komme ich zu Brand Mentions?
Neben dem Monitoring und den Analytics sollten Seitenbetreiber zudem dafür sorgen, dass sie mehr Brand-Erwähnungen erhalten. Dazu können sie unter anderem diese Möglichkeiten nutzen:
Gastbeiträge
Gastbeiträge machen es Seitenbetreibern einfach, Implied Links zu platzieren. Denn: Sie müssen die Verantwortlichen der Seite nicht mehr darum bitten, einen Backlink auf ihre eigene Seite platzieren zu dürfen. Stattdessen müssen sie lediglich ihren Markennamen nennen. Damit Google und Bing die Erwähnung aufgreifen, sollten sich Seitenbetreiber im Gastbeitrag als Experte ihrer Nische präsentieren. Ein hoher Mehrwert des Artikels im Zusammenspiel mit einer positiven Konnotation der eigenen Marke erhöht die Wahrscheinlichkeit, ein positives Rankingsignal an die Suchmaschinen zu senden.
Seitenbetreiber können beispielsweise Nischen-Medien Beiträge vorschlagen oder aber große, bekannte Medien mit hoher Reichweite ansprechen. Mittlerweile sind dabei nicht mehr nur Gastbeiträge als Blogartikel, sondern auch als Video- und Audio-Content eine gute Möglichkeit, die Zielgruppe zu erreichen und so das Markenbewusstsein zu steigern.
Reviews
Auch ein geschicktes Pushen von Reviews kann Seitenbetreibern helfen, mehr Erwähnungen zu erhalten. Dafür können sie zum Beispiel bestehende Kunden um eine Bewertung bei Google oder Facebook bitten. Wie bei den Gastbeiträgen machen es Brand Nennungen Seitenbetreibern auch bei den Reviews leichter. Denn: Sie müssen ihre Kunden nicht darum bitten, ihre Marke zu verlinken. Die schlichte Erwähnung der Marke dürfte in vielen Bewertungen automatisch passieren, so dass Webseitenbetreiber nur um eine Review – ohne weitere konkrete Wünsche – bitten müssen.
Voraussetzung dafür ist ein exzellenter Kundenservice. Sind Kunden mit der Leistung unzufrieden, können Seitenbetreiber nicht um eine Bewertung bitten. Denn: Schlechte Reviews schaden nicht mehr nur dem Markenimage, sondern auch der Platzierung bei Google.
PR-Arbeit
Implied Links geben das Ziel vor: Seitenbetreiber müssen dafür sorgen, dass ihre Marke im Gespräch ist. Klassische PR-Arbeit kann dabei helfen. So können sich Seitenbetreiber beispielsweise bei Medien ins Gespräch bringen oder Influencer für Erwähnungen ohne Links buchen. Dabei sollten sie vor allem auf die richtigen Partner setzen. Eine Nennung von wichtigen Branchen-Playern auf relevanten Kanälen können eine Marke pushen.
Fazit
Partner und Kanäle, die bisher gut für das Linkbuilding funktioniert haben, eignen sich auch für Brand Mentions. Seitenbetreiber müssen sich daher nicht neu erfinden, sondern bestehende Prozesse für Suchmaschinenoptimierung anpassen.
Intelligenter, unterhaltsamer, kreativer und relevanter Content sorgen dafür, dass User diesen teilen. Auf diese Weise verbessern Unternehmen nicht nur ihre Reichweite, sondern steigern auch die Brand Awareness der Kunden.
Eine genaue Anleitung, wie Seitenbetreiber Implied Links für sich nutzen können, gibt es bisher nicht. Sicher ist jedoch: Suchmaschinen belohnen hochqualitative Inhalte mit einer guten Platzierung. Das gilt vor allem dann, wenn Blogs, Medien und User über Social Media darüber sprechen.
Bei Fragen zum Thema Linkaufbau, der Analyse Ihres bestehenden Linkprofils oder der Ausarbeitung einer Linkstrategie für ihre Suchmaschinenoptimierung, steht Ihnen unsere SEO Agentur seonative jederzeit gerne zur Seite.
Toller Artikel mit hervorragenden Informationen.
Das Ranking von Websites in Google zu verbessern ist derzeit schwierig, aber nicht unmöglich.
Nochmals vielen Dank
Hallo Aysar,
vielen Dank für dein Lob 🙂
Liebe Grüße
Philipp