SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Regelmäßige Anpassungen der technischen und inhaltlichen Spezifikationen einer Website sind deshalb Teil der Suchmaschinenoptimierung. Anhand unserer optimierten SEO-Checkliste für 2024 machen Sie Ihre Inhalte fit für ein optimales Ranking in den Suchmaschinen.
Dabei führen wir Sie einmal quer durch die Welt der technischen Suchmaschinenoptimierung, arbeiten uns durch das Herzstück einer jeden Website – den Content – und geben Ihnen am Ende einige wertvolle Tooltipps, mit denen Sie den Status Ihres Rankings selbst prüfen können.
Inhaltsverzeichnis
Technikcheck
HTTPS / SSL
Eine sichere Verbindung in Form von HTTPS und mittels SSL-Zertifikaten ist schon seit Jahren gängiger Standard. Schon aus datenschutzrechtlichen Gründen ist eine sichere Verbindung empfehlenswert. Zusätzlich ist die verschlüsselte Verbindung auch einer der Rankingfaktoren, auf die Google großen Wert legt.
Hin und wieder kommt es aber vor, dass eine URL unverschlüsselt aufgerufen werden können. In diesen Fällen ist es sinnvoll, auch hier eine Verschlüsselung einzusetzen.
Tooltipp: WordPress Websites werden ganz einfach mit Plugins wie Really Simple SSL auf den aktuellen Stand hin geprüft. Bei Bedarf stellt das Plugin auch gleich die Verschlüsselung sicher, indem es HTTP URL auf HTTPS URL umstellt.
XML Sitemap
XML-Sitemaps sind dafür gedacht, Crawlern einen genauen Überblick über zu indexierende Webseiten zu bieten. Änderungen an der Seitenstruktur und neue Inhalte werden anhand der Sitemap schnell erkannt und entsprechend in den Index aufgenommen. Sie sind also der Wegweiser für Suchmaschinen-Crawler und unverzichtbar für SEO in 2024.
Sitemaps sind über eigene eigene URL aufrufbar. Die XML-Version kann direkt in der Google Search Console eingereicht werden, um die Indexierung zu beschleunigen.
Hier finden Sie einen Artikel, wie sie die XML Sitemap richtig nutzen
HTML Sitemap
Im Gegensatz zur XML-Sitemap ist die HTML-Sitemap nicht für Crawler gedacht, sondern für Website-Besucher. Mittels der visuellen Struktur finden sich User auf der Seite besser zurecht, können verschiedene Kategorien unabhängig von der Menüführung entdecken und Hierarchien besser verstehen.
In diesem Beitrag gehen wir auf 4 Gründe für eine HTML Sitemap ein
Pagespeed (Ladezeiten)
Webseiten, die länger als drei Sekunden für den Seitenaufbau benötigen, weisen signifikant höhere Seitenabbrüche auf. Nur selten bringen User die Geduld auf, über die ersten drei Sekunden hinaus abzuwarten, bis sich die Seite geladen hat. Stattdessen klicken sie zurück in die SERPs, um von dort aus die nächstpassende Website auszuwählen.
Sprich: Lädt Ihre Seite zu lang, stuft Google sie als wenig relevant ein und das Ranking leidet darunter. Zu lange Ladezeiten sind eine der Rankingfaktoren aus dem technischen SEO, die sich mit wenig Aufwand schnell reduzieren lassen.
Tooltipp: Dafür müssen Sie ihn aber zunächst kennen. Die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus fließt unter anderem in die Core Web Vitals von Google ein, entsprechend stellt Google auch Messhilfen zur Überprüfung des Pagespeeds zur Verfügung.
Hier erklären wir ausführlich, was man tun muss bei langsamen Pagespeed.
Mobile Friendly und responsives Design
Seit dem Rollout der Mobile-First-Index Initiative von Google in 2018 werden Websites mit responsiver Gestaltung beziehungsweise ausdrücklich mobile friendly Design vorrangig in den Index aufgenommen. Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, ob Ihre Seite diesen Punkt erfüllt: Über die Google Search Console lässt sich der Status der indexierten Seiten einsehen.
Websites, die trotz dieser Entwicklung weder ein responsives Design verwenden, noch für die Nutzung auf mobilen Endgeräten mit Touchscreen ausgelegt sind, werden vom Crawling ausgeschlossen. Wenn Ihre Seite also bisher noch keine Optimierung für verschiedene Displaygrößen durchlaufen hat, wird es höchste Zeit.
Hier beschreiben wir, warum responsive Design ein wichtiger Bestandteil ihres SEO sein sollte.
Indexierung
In der XML-Sitemap definiert die Seiten, gecrawlt werden sollen. Die Robots.txt dagegen beschreibt, ob und wenn ja, welche Webseiten durch die Crawler besucht werden dürfen.
Wird die Indexierung in der robots.txt kategorisch ausgeschlossen, kann die Seite nicht indexiert werden. Damit sind sämtliche SEO-Bemühungen beendet, noch bevor sie begonnen haben. Manchmal wird im Laufe eines Relaunch kurzfristig die Indexierung per noindex unterbunden, bis sämtliche Weiterleitungen eingerichtet und alle Dopplungen entfernt wurden. Im Zuge des Relaunch wird die Aufhebung des Indexierungsverbots aber gern mal vergessen.
Warum die robots.txt unbedingt die Indexierung freigeben sollte, führen wir hier genauer aus.
404 Fehler
Ups, der Inhalt ist nicht länger erreichbar! Fehler passieren, weshalb die bekannten Statuscodes 301 und 404 früher oder später bei jedem Webprojekt auftauchen. Sie sollten allerdings sparsam eingesetzt werden. Häufen sich die 404-Codes beim Aufruf einer Website, senkt Google die Relevanzeinstufung. Das kann sich negativ aufs Ranking auswirken. Dabei sind ungewollte Fehlermeldungen vergleichsweise leicht zu vermeiden.
Wann und wie Sie 301- und 404-Status Codes richtig einsetzen, lesen Sie hier.
Contentcheck
Suchintention
Die Suchintention steht noch vor der eigentlichen Google-Sucheingabe. User beschäftigen sich vor der Suche nach dem optimalen Grill, dem nächsten Yoga-Studio oder einer komplexen Vertriebsstrategie schon im Vorfeld. Dann formulieren sie die Suchanfrage und wählen anhand der ersten Suchergebnisse aus, welche Website die besten Antworten zum User Intent bieten könnte.
Neben der Platzierung geeigneter Keywords sind vor allem die Webseiten erfolgreich, die Lösungen zur Suchintention bieten können.
In diesem Artikel erklären wir, wie sie die Suchintentionen herausfinden können.
SERPs analysieren
Sehen, was die User sehen: Analysieren Sie regelmäßig die SERPs aus dem Blickwinkel der User heraus.
- Wählen Sie hierfür die Keywords aus, für die Sie ranken möchten und suchen Sie danach. Am besten führen Sie die Analyse mit verschiedenen Browsern und in einem privaten Suchfenster durch.
- Notieren Sie sich, welche Inhaltsformen Sie zu sehen bekommen. Gibt es Guides, Videos, Produkte, Listen, Maps-Einträgen oder Rich Snippets? Welche Fragen und Formate werden dort an erster Stelle gezeigt? Wie sind die Snippets gestaltet, welche Aktivierungsformen werden dort, beispielsweise per Aufzählung, CTA oder Symbolen verwendet?
- Führen Sie ein Content Audit durch und prüfen Sie genau, welche Inhaltstypen Ihnen passend zum jeweiligen Keyword noch fehlen.
FAQ-Elemente am Ende eines langen Fachartikels eignen sich hervorragend dazu, um in den Ähnliche-Fragen-Bereich oberhalb der Suchtreffer aufzurücken. Ähnlich sieht es bei Videos, Bildern und Co. aus.
So lässt sich erarbeiten, welche Contentformate von Usern bei bestimmten Keyword-Themenbereichen bevorzugt verwendet werden. Stimmen Sie die Überarbeitung vorhandener Inhalte unbedingt auf die Zielgruppe ab, um wirklich relevanten Content zu ergänzen.
Keywordrecherche
Der Grundpfeiler jeder Suchmaschinenoptimierung ist die Keyword-Recherche. Ganz gleich, ob Sie bereits wichtige Keywords vorliegen haben oder von Grund auf starten: Die Recherche ist kein Schritt, der übersprungen werden darf!
Über verschiedene Methoden und Tools grenzen Sie die in Frage kommenden Keywords ein, weisen verschiedenen Themengebieten auf der Website passende Schlüsselwörter zu und starten dann dort mit der Onpage SEO. Bei der Offpage SEO zeigt sich anhand der Recherche schnell, welche Ausdrücke hart umkämpft sind und wo sich vergleichsweise zügig Linkbuilding sowie Google Ads als Tools einsetzen lassen.
Die Keywordrecherche ist ein umfangreicher Prozess, deshalb haben wir ihn auch ausführlich in diesem Longread beschrieben.
Texte schreiben und SEO optimieren
Gute Texte ranken besser. Das galt shcon 2023 und es gilt natürlich auch weiterhin. Sie ranken vor allem dann besser, wenn sie entsprechend der Suchintention der User verfasst, mit verschiedenen Medienformaten interaktiv ergänzt und als echter Problemlöser verstanden werden.
Schreiben Sie Texte also vor allem für User und weniger für eine Suchmaschine, die die Inhalte ausschließlich anhand verschiedener Relevanzkriterien crawlt.
Trotzdem sind Suchmaschinenoptimierte Texte natürlich weiterhin an formale Kriterien gebunden. Kurze Absätze, themenorientierte Sprache und strukturierende Überschriften in hierarchischer Abfolge von H1 bis Hx sorgen für eine klare Inhaltsvermittlung und damit auch für mehr Traffic durch Content, der als relevant und hilfreich eingestuft wird.
Der Keywordspam der frühen 2000er Jahre ist längst überholt, eine strategische Verwendung der Keywords im Text dagegen immer noch sinnvoll und wichtig, um im Ranking nach oben zu steigen. Die Keyword-Recherche und die Überarbeitung von Inhalten sollte deshalb wirklich Teil der SEO-Checkliste sein.
Erfahren Sie, wie Sie die H1 bis H3 korrekt einsetzen und Content keywordoptimiert erstellen.
Duplicate Content finden
Contentdopplungen können sich negativ auf das Ranking auswirken, wenn sie exzessiv vorkommen. Kleine Dopplungen wie Abbinder, Vorstellungen etc. sind selten ein echtes Problem aus SEO-Sicht.
Aber: Shops und Dienstleistungsanbieter nutzen viel zu oft aus Bequemlichkeit vorgefertigte Texte von Großhändlern oder Franchisegebern, statt selbst Inhalte zu erstellen. Für den User ändert sich zwar die Domain, aber die Inhalte sind austauschbar und damit im Grunde irrelevant, weil sie komplett austauschbar sind. Am Ende ist das der Duplicate Content, der eine gute Position in den SERPs verhindert.
Fand vor kurzem ein Relaunch statt? Dann lohnt sich der Blick auf eventuell duplizierte Inhalte gleich doppelt, um Fehler in der Struktur und Rankingverluste so schnell wie möglich auszugleichen.
So identifizieren Sie Duplicate Content.
Bilder optimieren
Grundlegendes Bilder-SEO beschreibt den Einsatz von Keywords in Bildunterschriften und ALT-Tags. Darüber hinaus sind Bilder aber eine wahre Quelle für tiefergehende Optimierungsmaßnahmen. Es beginnt schon beim Dateinamen, der möglichst das passende Keyword enthält und geht bei der Integration des Bildes im eigentlichen Content weiter. Technisches SEO setzt zusätzlich dort an, wo sich Bildgrößen komprimieren und die Auflösung an voraussichtliche Endgeräte anpassen lassen.
Lesen Sie hier, wie Sie Bilder richtig benennen und Bilder SEO anwenden
Je nach Branche sind Bilder mehr oder weniger essenziell bei der Ausgestaltung der OnPage SEO. Für Fotografen ist der Fokus auf eine einwandfreie Bilder SEO sogar besonders bedeutsam. Schließlich besteht das Online-Portfolio in der Regel aus Bildern. Lange Texte, in denen passende Keywords untergebracht werden könnten, sind auf Fotografie-Webseiten relativ selten zu finden – und sie werden von potenzieller Kundschaft auch nicht erwartet.
Unser Leitfaden: Bilder-SEO für Fotografen.
Interne Verlinkungen
Für Google erhalten wichtige Seiten einer Website nicht nur eingehende Verlinkungen von außen, sondern sind auch intern gut in ein Themennetz aus weiteren Seiten eingebettet. Fehlen diese Verlinkungen, wird eine Seite als weniger relevant eingestuft.
Eine Analyse der internen Verlinkung zeigt vor allem bei umfangreichen Websites auf, welche Beiträge bisher keine oder nur wenige interne Links sammeln konnten. Im Rahmen eines Content Audit ist das der perfekte Anlass, um Beiträge zusammenzufassen oder anhand der gesammelten Daten zu Seitenaufrufen im Falle des Falles auch gänzlich zu streichen. Verbleibende Inhalte sollten strategisch sinnvoll auf geeignete Corner Stone Artikel oder Pillow Pages verweisen.
Bei der Optimierung interner Verlinkungen wird er gern übersehen, dabei ist er für Google ebenso aussagekräftig wie die eigentliche Verlinkung: der Ankertext. Thematisch passend, sprechend formuliert und möglichst unique sollte er sein.
Interne und externe Verlinkungen besprechen wir hier im Detail.
Google Unternehmensprofil checken
Wer Produkte oder Dienstleistungen lokal anbietet, kommt um das Google My Business (GMB) Profil nicht herum. Ein gut gepflegter Eintrag sorgt dafür, dass bei mobiler Suche der Standort samt Informationen und Link zur Website in den SERPs ganz oben erscheint.
Dafür müssen die dort hinterlegten Informationen allerdings 1:1 mit denen auf der Website übereinstimmen. Deshalb: Öffnungszeiten, Web-Adresse, Kontaktmöglichkeiten und vor allem die Adresse abgleichen!
Einmal angelegt, ist das GMB Profil der Startpunkt, um künftig im „Local Pack“ Bereich der mobilen Suche angezeigt zu werden. Rund ein Drittel der User entscheiden sich für ein Unternehmen aus diesem Bereich, um vor Ort zu shoppen oder eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.
Local SEO wird aber auch auf der Website selbst relevant sein, deshalb ist ein gutes Zusammenspiel aus internen und externen Bezügen zum lokal begrenzten Angebot nötig.
Nützliche SEO Tools:
W-Fragen finden
Welche Fragen stehen hinter den Suchanfragen in Google? Mit dem Tool Answerthepublic lässt sich das genauer untersuchen. Die Suchmaske von Answerthepublic ermöglicht die Auswahl der Zielsprache und bietet im Anschluss daran eine umfangreiche Analyse der klassischen W-Fragen. Typische Fragekonstellationen werden sowohl alphabetisch als auch per Fragenrad dargestellt.
Mithilfe dieser Fragenanalyse optimieren Sie vorhandenen Content oder erarbeiten passende neue Contentformate für Ihre Website.
404 Fehler finden
Ist indexierter Content nicht länger auffindbar, erhält Google eine 404-Fehlermeldung zurück. Das wirkt sich auch auf das Ranking aus und sollte deshalb möglichst vermieden werden. WordPress-Seiten prüfen Sie ganz einfach mit einem geeigneten Plugin wie dem Broken Link Checker. Es identifiziert Inhalte, die nicht länger erreichbar sind.
Alternativ bietet sich für andere CMS oder statische Websites das kostenlose Tool von ScreamingFrog an. Mit diesem Tool crawlen Sie bis zu 500 URLs.
Keyword Analyse
Logischerweise lässt sich SEO im Jahr 2024 nicht ohne eine grundlegende Keywordanalyse durchführen.
Die Tools von Sistrix und Semrush sind kostenpflichtig, bieten aber eine hervorragende Analyse der IST- und SOLL-Situation.
Das kostenfreie Angebot von AHREFS deckt nicht den vollen Funktionsumfang der beiden anderen Tools ab, bietet aber ebenfalls einen hervorragenden Einblick in geeignete Keywords und den dazugehörigen Wettbewerb.