404-Fehlermeldungen tauchen immer dann auf, wenn mit der URL etwas nicht stimmt. Entweder ist der Link nicht mehr gültig, falsch gesetzt oder falsch eingegeben. Das ist frustrierend für die User, einige verlassen flink wieder die Seite – was sich wiederum negativ aufs Google-Ranking auswirkt.
Eine Alternative sind 301-Weiterleitungen, die Besucher zu einer vom Webmaster definierten Seite leiten. Das klingt erstmal gut, jedoch gibt es bei der Einrichtung einiges zu beachten. Wir geben Ihnen Tipps im Umgang mit Status-Meldungen und zeigen Ihnen, wann 404-Seiten und wann 301-Weiterleitungen sinnvoll sind.
Inhaltsverzeichnis
Kurze Einführung in http-Statuscodes
Grundlegend funktionieren Status-Codes wie folgt: Um eine Website anzuzeigen, fragt ein Client (meist ein Webbrowser) bei dem Server an. Ist die Anfrage erfolgreich, übermittelt der Server dem Client den Status-Code 200. Insgesamt gibt es fünf Arten von Status-Codes, mit denen ein Server antworten kann:
- 1xx steht für Informationen – Die Anfrage wird bearbeitet, der Prozess dauert noch an
- 2xx steht für Erfolg – Die Anfrage war erfolgreich und die Antwort wird verwertet
- 3xx steht für Umleitung – Damit die Anfrage erfolgreich ist, muss der Client weitere Schritte machen
- 4xx steht für Client-Fehler – Die Anfrage ist fehlerhaft, wobei der Fehler (meist) auf den Client zurückzuführen ist
- 5xx steht für Server-Fehler – Die Anfrage ist fehlerhaft, wobei der Fehler (meist) auf den Server zurückzuführen ist
Was verbirgt sich hinter dem Statuscode 404?
Der Statuscode 404 Not Found zeigt an, dass der Server keine Darstellung der gesuchten Ressource finden kann. Der Request kann nicht erfüllt werden. Dabei wird nicht angezeigt, ob die Ressource dauerhaft oder nur für einen vorübergehenden Zeitraum unerreichbar ist. Manchmal werden 404-Links auch „tote Links“ genannt.
Ein 404 Statuscode kann im Wesentlichen vier Ursachen haben:
- Der Webmaster hat beim Verlinken einen fehlerhaften Link angegeben (etwa, weil er sich vertippt hat).
- Die Website existierte einmal, wurde aber vom Webmaster gelöscht.
- Die Website wurde vom Webmaster geändert.
- Der Nutzer hat sich bei der Eingabe des Links vertippt.
Tipp: Ob einige Ihrer Websites nicht mehr erreichbar sind und einen 404-Status haben, können Sie in Ihrer Google Search-Console sehen. Mit professionellen SEO-Tools ist es zudem möglich, die defekten Internen Links (=Seiten, die auf eine 404-Seiten verweisen) anzeigen zu lassen. Dabei können wir als erfahrene SEO-Agentur gerne behilflich sein.
Was bedeutet der Statuscode 301?
Ist eine Website entfernt oder verändert, kann statt dem Status-Code 404 eine 301-Weiterleitung sinnvoll sein. Die Weiterleitung führt zu einer anderen Website – entweder einem Ersatz, einer Unterseite oder zur Startseite. Die Nachricht, die dem Client vom Server übermittelt wird, lautet „moved permanently“ – also dauerhaft weitergeleitet.
Beispiel: Ein Nutzer sucht über Google nach Informationen oder einem Produkt. Die Informationen sind jedoch veraltet bzw. das Produkt existiert nicht mehr. Dann können Webmaster eine Weiterleitung veranlassen, die zu einer anderen Website führt. Somit landen Nutzer nicht auf der entfernten oder veralteten Website.
Warum sind automatische Weiterleitungen nicht immer sinnvoll?
Die Idee, als Webmaster 301-Weiterleitungen zu verwenden, leuchtet ein. 404 Status-Codes sind schlecht für die Bewertung der Website, denn:
- User springen von der Website bei 404-Fehlermeldungen schnell ab
- Google registriert die Absprungrate und bewertet die Website schlechter -> negativ fürs Ranking
301-Weiterleitungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher auf der Seite bleiben – dennoch sind sie nicht immer die optimale Lösung. Denn, was viele Websitebetreiber nicht wissen: Eine Weiterleitung auf die Startseite registriert Google ebenfalls und bewertet sie als sogenannten Soft 404-Fehler.
Was genau heißt Soft 404? Die angeforderte Website ist nicht mehr vorhanden, dennoch antwortet der Server mit einem positiven Statusmeldung (200 oder 302). Der Server interpretiert eine Website, die eigentlich 404 anzeigen müsste, fälschlicherweise als richtige Adresse.
Das kann zu folgenden Konsequenzen führen:
- Auch den Crawlern von Google und anderen Suchmaschinen wird der falsche Status Code mitgeteilt.
- Der Crawler stuft die Website, die ihm dennoch eine positive Statusmeldung gibt, als normale Website mit Content ein.
- Möglicherweise werden Websites der gleichen Domain nicht mehr gecrawlt – stattdessen werden also Websites ohne sinnvollen Content indexiert. Die Website wird schlecht bewertet, weil sie inhaltlich nicht im Zusammenhang mit der Suchanfrage steht.
Das heißt konkret: Soft 404-Wertungen sorgen für schlechtes Ranking. Die Lösung: Nicht automatisiert zu Startseiten bzw. Unterseiten weiterleiten, die mit der Suchintention der weitergeleiteten Seite nur wenig Gemeinsamkeiten haben. Vielmehr zu empfehlen sind Links, die auch sinnvoll im Zusammenhang mit der Website stehen. Auf Plug-Ins, die automatisch 404 Fehlermeldungen mit 301 auf Startseiten ersetzen, sollten Webmaster verzichten.
Entscheidungshilfe: 301 oder 404 Statuscode?
Zugegeben: Je nachdem, wieviel Links zum Weiterleiten Ihre Website hat, kann der händische Aufwand umfassend sein. Es hilft Ihrer Website allerdings enorm, wenn Sie in passenden Fällen zu einer Website weiterleiten, die inhaltlich verwandt ist. So profitieren Sie noch von sinnvollen Verlinkungen, Besucher bleiben auf Ihrer Seite und schließen bestenfalls einen Kauf bzw. Buchung Ihrer Produkte ab. Gelangen sie über eine externe Website bzw. per Backlinks auf Ihre Seite, nehmen Sie auch noch den Linkjuice mit.
In einigen Fällen wiederum kann ein 404 Status-Code hilfreich sein. Die Devise lautet nicht, 404 Meldungen unter allen Umständen zu vermeiden. Eine Meldung an Google, dass eine indexierte Website nicht länger existiert (etwa weil das Thema der Seite veraltet und nicht mehr relevant ist), ist manchmal die einfachste und effektivste Lösung.
Wir zeigen Ihnen, wann Sie welche Option wählen sollten:
- Die Website wurde inhaltlich durch eine neue Website ersetzt: Dann sollten Sie definitiv eine 301-Weiterleitung zum neuen Inhalt nutzen. Besucher finden somit, was sie suchen und Suchmaschinen indexieren Content, der mit der Suchanfrage zu tun hat. Eine Weiterleitung sollten Sie auch nutzen, wenn Sie Content von unterschiedlichen Seiten fusioniert haben.
- Die Website ist nicht mehr aktuell, aber es gibt ähnliche Inhalte: Dann ist eine Weiterleitung zum ähnlichen Inhalt sinnvoll. Ist beispielsweise ein Produkt, das Besucher sonst unter dem Link gefunden haben nicht mehr erhältlich, können Sie zu einem ähnlichen Produkt weiterleiten. Sie können aber auch die Produktseite samt Beschreibung bestehen lassen und darüber informieren, dass es nicht mehr in Ihrem Shop existiert, stattdessen aber ähnliche Produkte auflisten. Wenn Sie Besuchern genauere Informationen geben, sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zufriedener, als wenn eine 404 Meldung oder eine Weiterleitung auf die Startseite erfolgt. Sie sollten diese Möglichkeit auf jeden Fall nutzen, wenn Backlinks zu dieser Website führen, um den Linkjuice zu behalten.
- Die Website ist nicht mehr aktuell und es gibt keine ähnlichen Inhalte: Besitzen Sie keine Unterseiten, zu denen eine Weiterleitung sinnvoll wäre oder wünschen Sie es schlicht nicht, sollten Sie eine 404-Fehlermeldung nutzen. Sie können auch überlegen, mit einer 410 Statusmeldung zu arbeiten – in dem Fall verschwindet die Website nach einer bestimmten Zeit aus dem Suchmaschinenindex. Damit haben Sie aber auch keine Chance mehr, den Linkjuice von Backlinks zu nutzen.
Tipp: Sie können 404 Seiten optimieren, indem Sie sie ansprechend und individuell gestalten. Mit Design und Informationen können Sie die Besucher dazu bringen, sich weiter auf Ihrer Seite umzusehen und somit die Interaktionsrate erheblich steigern – dies wiederum kann einen positiven Einfluss auf Ihre Website-Rankings haben.
Fazit – Nutze zielführende, aber keine automatisierten 301-Weiterleitungen
Auch wenn eine Webpage veraltet, verändert oder gelöscht sind, lautet das oberste Ziel: Besucher sollen die bestmögliche Erfahrung auf Ihrer Website machen. Standardisierte Weiterleitungen, bei denen alle Wege zur Startseite führen, gehören genauso wenig dazu wie 404 Fehler-Codes.
Stattdessen sollten Sie sich Gedanken machen, zu welcher Website Ihre 301-Weiterleitung führt. In jedem Fall sollte es eine individuelle Lösung sein, bei welcher der Content zu der alten Website passt. Somit stellen Sie suchende Nutzer zufrieden, Sie bekommen auch eine bessere Google-Bewertung – und profitieren außerdem vom Linkjuice Ihrer Backlinks. Haben Sie dagegen keine geeignete Website, auf die Sie weiterleiten können, kann eine 404-Fehlermeldung passend sein. Mit dem richtigen Design für 404-Websites können Sie sogar dafür sorgen, dass Nutzer auf Ihrer Website bleiben.
Nicht immer ist sofort ersichtlich, welche 301-Weiterleitung sinnvoll und zielführend ist. Zudem kann es sein, dass Ihre Website zahlreiche Websites hat, die eine Weiterleitung benötigen – und somit der Aufwand groß ist. Dann sollten Sie Hilfe suchen. Eine SEO-Agentur kann Ihnen helfen, Weiterleitungen und Fehlermeldungen optimal einzusetzen. Somit sorgen Sie für ein optimales Nutzererlebnis, hohes Google-Ranking und sichern Ihren Linkjuice.
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