Eine Ära geht zu Ende: Zum 1. Juli 2023 wurde Universal Analytics abgeschaltet. Analysedaten werden ab jetzt nur noch in Google Analytics 4 gesammelt und ausgewertet. Ausgenommen davon sind nur 360-Properties, zu denen ein aktueller Auftrag vorliegt. Die Umstellung bringt einige Änderungen mit sich. Vermarkter und Werbetreibende sollten sich spätestens jetzt damit auseinandersetzen, sofern sie weiterhin relevante Daten zuverlässig auswerten möchten.
Vor diesem Hintergrund gilt es die wichtigsten Fragen zu klären: Bis wann haben Property-Inhaber noch Zugriff auf ihre Universal-Analytics-Daten? Und welche Maßnahmen sollten vor allem Werbetreibende vor dem Hintergrund von GA4 genau jetzt durchführen? Welche Neuerungen weist Google Analytics 4 auf? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Handlungsempfehlungen und über neue Funktionen, die GA4 anbietet.
Inhaltsverzeichnis
Umstellung von Universal Analytics auf GA4: Zeitplan
Die Abschaltung von Universal Analytics erfolgt in mehreren Phasen: März 2023, Juli 2023 und Juli 2024.
- Im März 2023 hat Google automatisch GA4-Eigenschaften für alle Properties erstellt, deren Betreiber sich nicht gegen die automatische Eigenschaftserstellung entschieden haben. Hierfür wurden, wo möglich, bestehende Website-Tags verwendet.
- Am 1. Juli 2023 wurde die Verarbeitung von Daten in Universal Analytics eingestellt. Die bisherigen Daten aus Universal Analytics sind nach dem Ende der Verarbeitung neuer Daten jedoch nicht verloren. Property-Inhaber behalten laut Google mindestens noch 6 Monate Zugriff auf zuvor verarbeitete Daten in ihren Universal Analytics-Eigenschaften. Die Daten sollten also bis zu diesem Datum gesichert werden.
- Für 360-Properties mit aktuellem Auftrag ist die Datenverarbeitung bis 1. Juli 2024 möglich. Ab Juli 2024 haben dann auch die Konten mit 360-Eigenschaften keinen Zugriff mehr auf die Benutzeroberfläche und API von Universal Analytics. Hier finden Sie weitere Informationen zur Abschaltung.
Allgemeine Hinweise zur Migration auf GA4
Google hat einen Leitfaden zur Migration zu GA4-Properties veröffentlicht. Der Umstieg ist die perfekte Möglichkeit, um den Google Tag Manager für die Messung von Ereignissen zu verwenden, sofern Sie dies nicht ohnehin bereits in der Vergangenheit getan haben. Durch die Verknüpfung des Tag Managers mit Ihrem Cookie Consent Tool (wie beispielsweise Borlabs) ist eine datenschutzkonforme Einbindung möglich, bei der die Zustimmung der Nutzer zur Datenmessung eingeholt wird.
Leitfaden: Verknüpfung von Google Ads mit GA4
Gerade für Werbetreibende ist es vor dem Hintergrund der Umstellung auf GA4 von besonderer Relevanz, ihre Kampagnen sinnvoll auswerten zu können. Daher sollte Google Ads mit GA4 verknüpft werden, um wichtige Conversions weiterhin tracken zu können. Für die Verknüpfung von Google Ads mit Google Analytics 4 müssen folgende Schritte durchgeführt werden:
Zunächst sollte in GA4 unter “Verwaltung” und “Produktverknüpfungen” der Menüpunkt “Google-Ads-Verknüpfungen ausgewählt werden. In einem nächsten Schritt muss man das passende Google Ads Konto heraussuchen und es verknüpfen.
Nach dem Klick auf “Verknüpfen” erscheint folgendes Bestätigungsfenster, das man mit “Speichern” bestätigen muss:
Man sollte dann unter “Verwaltung”>”Datenstreams” überprüfen, ob aktuell Daten in GA4 einfließen. Falls ja, erscheint oben eine Bestätigung, dass die Datenerhebung in den letzten 48 Stunden aktiv war. Falls kein Datenstream vorhanden sein sollte, hilft die Anleitung von Google. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Seite.
Im Anschluss unter “Verwaltung” > “Dateneinstellungen” > “Datenerhebung” sowohl die “Datenerhebung durch Google-Signale” als auch die “Bestätigung für Nutzerdatenerhebung” auswählen. Diese beiden Optionen sind für das Remarketing unerlässlich. In diesem Zusammenhang sei aber nochmals darauf hingewiesen, dass bei Nutzung dieser beiden Optionen eine DSGVO-konforme Einbindung über ein Cookie Consent Tool sowie ein entsprechender Hinweis in der Datenschutzerklärung dringend notwendig sind.
Als nächstes sollte man unter “Verwaltung” > “Ereignisse” überprüfen, welche Ereignisse in GA4 aktuell hinterlegt sind. Hierunter befinden sich nicht nur eigene Ereignisse (die man beispielsweise über den Google Tag Manager angelegt hat), sondern auch Ereignisse, die von Google automatisch erstellt wurden. Die für Ihr Werbeprojekt relevanten Ereignisse können Sie über den Regler als Conversions markieren. Bitte beachten Sie, dass Conversions, die über den Google Tag Manager angelegt wurden, erst mit einer Verzögerung von bis zu 24 Stunden in Analytics erscheinen:
Der letzte Schritt: Der Import der Conversions in Google Ads. Hierzu in Google Ads unter “Tools & Einstellungen” > “Conversions” > “Neue Conversion-Aktion” auf “Importieren” klicken. Im sich öffnenden Fenster kann man nun die gewünschte GA4-Property mit den gewünschten Conversions auswählen. In Google Ads hat man zusätzlich noch die Möglichkeit, die Conversions anzupassen (z.B. entsprechende Werte hinterlegen oder einer bestimmten Aktion zuordnen):
Welche Neuerungen gibt es in Google Analytics 4?
Google Analytics sagt Nutzerverhalten voraus
Google hat in sein Tool vorausschauende Metriken integriert. Diese basieren auf Machine Learning und sollen es Seitenbetreibern ermöglichen, das Verhalten ihrer Zielgruppe hervorzusagen. So sollen sie beispielsweise analysieren können, warum welcher Kunde wie viel ausgibt und wie viel Umsatz dieser potenziell generieren kann.
Daneben berechnet Analytics jetzt auch, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Kunde abwandert. Und: Unternehmen können für Google Ads Zielgruppen erstellen, denen Inhalte auf Basis der Insights angezeigt werden. Mit diesen Metriken will Google Seitenbetreiber dabei unterstützen, ihren ROI zu optimieren.
GA macht Customer Journey gläsern
Google hat sein Werbenetzwerk tiefer in Analytics integriert. Für Seitenbetreiber heißt das: Sie sehen, wann Nutzer ihr Unternehmen durch eine Anzeige zum ersten Mal im Netz entdeckt, ihre App installiert und einen Einkauf abgeschlossen haben. Auf diese Weise will Google jeden Schritt der Customer Journey – von der Akquisition über die Conversion bis hin zur Retention – gläsern machen.
Damit Seitenbetreiber wichtige Erkenntnisse der Customer Journey schneller herauslesen können, hat Google die Berichte dazu neu organisiert und vereinfacht. Unternehmen sollen die Insights so intuitiver finden können.
So zeigt der Akquisitionsbericht jetzt, welche Kanäle Kunden zum Unternehmen geführt haben. Die Berichte zu Engagement und Nutzerbindung zeigen, welche Interaktionen User vornehmen und ob sie als Kunde bestehen bleiben.
Google Analytics gibt mehr Datenkontrolle
Google Analytics 4 gibt Seitenbetreibern mehr Kontrolle darüber, welche Daten sie wann sammeln und speichern möchten. So können sie jetzt einfacher entscheiden, wann sie Daten zur Optimierung von Anzeigen einsetzen möchten.
Die Suchmaschine setzt mit GA4 verstärkt auf von Machine Learning trainierte Modelle. Diese sollen in Zukunft etwaige Datenlücken füllen. So sollen die Algorithmen beispielsweise in der Lage sein, Conversions über mehrere Gerätetypen hinweg zu erfassen – auch dann, wenn eine konkrete Zuordnung zu einem einzelnen User nicht möglich ist.
Fazit
Der Umstieg auf GA4 bietet einige Neuerungen für Vermarkter und Werbetreibende. Besonders wichtig ist es, bestehende Daten rechtzeitig zu sichern, um eine Vergleichbarkeit zwischen UA- und GA4-Daten herzustellen. Gerade Werbetreibende müssen bei der Umstellung auf GA4 einige Anpassungen vornehmen, damit weiterhin ein lückenloses Monitoring möglich ist.
Sie suchen eine SEO Agentur? Als erfahrener Partner helfen wir von seonative unseren Kunden dabei, auf Google besser gefunden zu werden und die Umsätze zu steigern. Kontaktieren Sie uns für ein persönliches kostenloses Erstgespräch. Übrigens: Auch im Bereich Suchmaschinenwerbung können wir auf langjährige Expertise zurückgreifen. Sprechen Sie uns gerne an!
✔ Mehr Traffic ✔ mehr Kunden ✔ Mehr Umsatz 👉 kostenlose SEO Ersteinschätzung