Das Brot- und Buttergeschäft der Suchmaschinenoptimierung ist es, auf die richtigen Suchbegriffe zu ranken. Dazu muss man zwei Aufgaben erledigen:
- Keywordrecherche: Finden von möglichen Keywords (an die man noch nicht gedacht hat)
- Keywordanalyse: Qualitative Bewertung der gefundenen Keywords, um zu bestimmen, welche davon lohnenswert sind und genutzt werden sollten
Für Punkt 1, die Keywordrecherche gibt es viele Tools, und noch viel mehr SEO-Blogartikel, die diese Tools vorstellen. Grundsätzlich kann man die dort genannten Tools in 3 Kategorien aufteilen:
- Tools, welche die Daten vom Google Ads Keyword Planner nutzen (meist kostenpflichtige SEO Tools) und natürlich der Keyword Planner selbst
- Tools, welche die vorgeschlagenen Suchbegriffe scrapen (meist kostenlos / freemium wie https://answerthepublic.com/ und andere “Suggest” Tools)
- Google Trends
Ich will kurz auf Google Trends eingehen. Es gibt tausende Blogartikel, die Google Trends als Keyword Tool vorschlagen, teilweise von SEO Experten, die ich sehr schätze und die ansonsten wirklich herausragendes Fachwissen im Bereich SEO haben. Dennoch: Diese Blogartikel sind alle falsch. Google Trends taugt nicht als Keyword Tool. Das liegt schon allein daran, das so ziemlich jeder die Diagramm-Achsen falsch liest. Einen wirklich lesenswerten Artikel dazu gibt es hier: https://tom.alby.de/5-gruende-warum-du-google-trends-falsch-verstehst/
Ein Tool von Google, welches es schon sehr lange gibt, aber in Vergessenheit geriet ist
Google Correlate
Was ist Google Correlate? Correlate ist ein Unterbereich des nutzlosen Google Trends. Bei Correlate kann man die Trendanalyse umkehren: Anstatt zwei Begriffe miteinander zu vergleichen, gibt man einen Begriff ein, und bekommt angezeigt, welche Suchanfragen zeitlich damit korrelieren.
Ein Beispiel: Unser urprüngliches Keyword ist “Trauringe”. Das ergibt folgendes Ergebnis:
Was kann man daraus lesen? Das in Wochen, in denen häufig nach Trauringen gesucht wird, auch häufig nach Brautmode gesucht wird. Und nach “Weight Watcher” und “Nährwertabelle”.
Wenn man die korrelierenden Suchanfragen anklickt, dann werden diese mit dem ursprünglichen Suchbegriff im Diagramm unten dargestellt. Das ist im Prinzip die bekannte Google Trends Darstellung. “Trauringe”, “Brautmode” und “Nährwerttabelle” gehen jeden Januar steil nach oben. Letzteres kann eher an den guten Vorsätzen zum Jahresanfang anstatt einer bevorstehenden Hochzeit liegen. Denn:
Korrelation ist keine Kausalität. Das darf man nie vergessen.
Doch der gesunde SEO-Verstand sagt einem, dass man hier einige Keywordideen (für das Content-Marketing) finden kann. Wer Trauringe anbietet, dessen potenzielle Kundinnen dürften sich auch für Brautmode interessieren. Nicht immer sind die Ergebnisse so eindeutig oder nützlich.
Zum Beispiel bei den Korrelationen zum Begriff “seo agentur”:
In Wochen, in denen die Menschen verstärkt nach SEO Agenturen suchen, suchen andere Menschen nach “ug” und “pdf 24”.
Google Correlate ist nicht das ultimative Keyword Tool, aber einmal prüfen, was bei seinen Hauptkeywords als Korrelation herauskommt, kann vielleicht zu dem einen oder anderen Aha-Moment führen.