Die SERPs sind ein heiß umkämpftes Pflaster: mittlerweile konkurrieren nicht nur Suchtreffer mit Suchtreffer, sondern auch mit Ads, Bildern und Rich Snippets wie Local Packs, Produktvergleiche, News und Videos. Das treibt nun einige Webmaster auf die Barrikaden. Sie befürchten, dass viele Suchanfragen mit No Click Searches enden oder auf Google-eigene Properties weitergeleitet werden.
Ganz unbegründet sind die Vorwürfe sicherlich nicht. Tatsächlich ist die Menge dieser Suchanfragen größer als die Menge der organischen Klicks. An diesem Punkt stellt sich die Frage, wie sinnvoll SEO überhaupt noch ist, wenn die organischen SERPs immer Weiter ins Hintertreffen geraten?
Inhaltsverzeichnis
Was sind No Click Suchanfragen?
Die sogenannten No Click Searches sind Suchanfragen, die direkt auf der SERP-Seite von Google beantwortet werden. Die Antworten werden meist als Rich Snippets dargestellt, der User muss also nichts anklicken und kann die Informationen sofort einsehen.
Welche Arten von No Click Suchanfragen gibt es?
- Suchanfragen nach Datum, Uhrzeit und Zeitzone, Währungsumrechnungen, Alter und Namen von Personen und Produkten
- Übersetzungssuchen oder genaue Informationssuche: Suchanfragen zu “Was ist”, “Definition von”, “Was heißt Rhabarber auf Spanisch”?
- Lokale Suchanfragen wie “Restaurants in meiner Nähe”, “veganes Restaurant”
Komfortabel und praktisch für den User, schreckenerregend für Marketer, Unternehmen und Publisher. Vor allem, da es auch meistens auch keine Quellenangabe gibt.
How much of Google‘s Search Traffic is left for anyone but themselves?
Zu Deutsch „Wie viel Traffic überlässt Google den anderen?“ Diese Frage wurde von Rand Fishkin geäußert und genau untersucht. Aufgepasst: Die Daten beziehen sich allesamt auf den amerikanischen Raum im ersten Quartal von 2019.
Das Ergebnis der Verteilung der Suchanfragen in Prozent:
- 100 % > 150 Milliarden Suchanfragen in 3 Monaten
- 6,01 % gehen auf Google Properties (Bsp. ThinkWithGoogle), davon 5,9 % organische Klicks
- 3,58 bezahlte Klicks auf nicht-alphabet Seiten
- 41,45 % organische Klicks auf nicht-google Seiten
- 48,96 % No Click Suchanfragen
Diese Zahlen lassen auf nichts Gutes schließen. Denn: der Anteil an alphabet(-eigenen Properties (YouTube & Co.) liegt bereits bei 12 %. Außerdem konnten bestimmte Suchanfragen in die Untersuchung nicht miteinbezogen werden, welche die organischen Klicks zusätzlich reduzieren. Vor allem die organischen Klicks in der mobilen Suche rauschen immer weiter in den Keller.
Zum Vergleich: im ersten Quartal 2016 gab es noch 75,6 Milliarden organische Klicks, jetzt 2019 sind es mit 61,5 Milliarden deutlich weniger.
Und kein Ende in Sicht – No Click ist weiter am Wachsen
Wirklich schön klingen auch die folgenden Zahlen nicht, die sich auf die letzten 3 Jahre beziehen:
- CTR Steigerung bei Ads > 75 %
- CTR Abfall bei organischen Ergebnissen auf 47,4 %
- CTR Anstieg bei No Click Searches bei 49 %
- CTR mobile Suche bei No Click Searches bei 61,2 %
- CTR mobile bei organischen Ergebnissen bei 35,3 %
Was jetzt zu tun ist…
Nicht die Flinte ins Korn werfen! Immerhin sind die Suchanfragen insgesamt gut am Wachsen, sodass ausreichend Traffic für alle anderen übrig bleibt.
Allerdings kann das nur funktionieren, wenn Sie Ihre Website auch richtig optimiert haben: Das betrifft Dinge wie Strukturierte Daten ebenso wie Mobile Friendly und schnelle Ladezeiten. Aber auch die bisherigen Keywords sollte immer wieder neu recherchiert werden. Gerne übernimmt unsere Agentur die Keyword Recherche für Sie.
Wir raten insbesondere dazu, Ihre Snippets mit Rich Media aufzurüsten, um gerade in den SERPs ausdrucksstark vertreten zu sein. Denn wer weiß, vielleicht klickt der ein oder andere User ja doch auf den Link zur eigenen Website.
Auch wenn die Ergebnisse der Studie auf den ersten Blick nicht sehr positiv erscheinen, gibt es weiterhin viele gute Gründe in professionelles SEO zu investieren und sich leistungsstarke Unterstützung zu holen.
Interessanter Artikel! Vielen wird das wahrscheinlich gar nicht bewusst sein, wie viele No-Click Suchanfragen jeden Tag “produziert” werden.
Die Statistik ist sehr aufschlussreich und macht deutlich, wohin der Weg wohl führen wird.
Hi Basti,
schön, dass dir der Artikel gefallen hat.
Liebe Grüße
Philipp