Eine hohe Bounce Rate ist für den Betreiber von Websites nicht nur schlecht, weil sie Conversions und Leads verhindert, sondern sie stellt darüber hinaus auch ein negatives Signal für die Suchmaschinen dar, die dem Nutzer stets die optimale Antwort auf ihre Suchanfrage liefern wollen.
(bounce rate is not a good signal)
— Gary “鯨理” Illyes (@methode) 4. April 2017
Doch nicht nur aus diesem Grund sollte die Absprungrate so gering wie möglich gehalten werden. Auch wenn es sich bei der entsprechenden Website nicht um einen Shop handelt, soll mindestens der Kunde von einem Unternehmen überzeugt werden oder er die Antwort auf eine Frage gefunden haben. Das Verlassen der Seite zeigt jedoch eindeutig, dass eben genau das nicht passiert ist.
Eine hohe Bounce Rate sollte für jeden Webmaster ein alarmierendes Signal sein.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Bounce Rate?
Die Bounce Rate, auch als Absprungrate bezeichnet, macht deutlich, wie viele Benutzer eine Internetseite ohne weitere Aktion (beispielsweise das Besuchen einer Unterseite) verlassen. Bei Blogs oder Websites die aus nur einer Seite bestehen ist eine hohe Bounce Rate kein Grund zur Besorgnis. Bei Shops oder anderen Seiten die Leads oder Conversions generieren sollen, besteht jedoch bei einer hohen Absprungrate dringender Handlungsbedarf.
Nicht zu verwechseln ist ein Bounce mit einem Ausstieg, der nach mehreren Aktionen oder sogar einer Conversion erfolgt.
Wie wird die Bounce Rate ermittelt?
Im Rahmen einer Webanalyse mittels Piwik oder Google Analytics können Webmaster ermitteln, wie hoch die Absprungrate für die einzelnen Seiten sind. Hierbei ist die richtige Interpretation der Daten enorm wichtig.
Beispielsweise sollte untersucht werden, über welches Endgerät der Nutzer auf die Seite kam. Ist die Bounce Rate von Smartphone-Nutzern deutlich höher als bei Desktop-Nutzern, ist dies ein deutliches Zeichen, dass die entsprechende Seite dringend für mobile Endgeräte optimiert werden sollte.
In Google Analytics wird jedes Verlassen einer Seite ohne weitere Aktion als Absprung gerechnet. Durch individuellere Einstellung lassen sich hier belastbarere Daten herausfinden. Je nach Seite kann man bestimmte Ereignisse als Aktion festlegen. Eine bestimmte Verweildauer des Nutzers wird dann nicht mehr als Absprung ausgegeben, zusätzlich kann die Scrolltiefe darüber Aufschluss geben, ob die Inhalte gelesen wurden. Steigt ein Nutzer beispielsweise auf einer konkreten Newsseite ein, die er sich als Bookmark gesetzt hat, kann hier eine realistischere Bounce Rate ermittelt werden.
Auf der Startseite ist eine hohe Bounce Rate in jedem Fall ein besorgniserregendes Signal. Schließlich soll der Besucher von den eigenen Leistungen überzeugt werden, er soll die Leistungen anschauen und im Idealfall Kontakt aufnehmen oder etwas kaufen.
Gründe für eine hohe Bounce Rate
Eine hohe Absprungrate kann viele Ursachen haben, in jedem Fall ist sie aber ein deutliches Signal, dass der Besucher nicht das gefunden hat, wonach er gesucht hat und die Seite darum schnell wieder verließ. Wann eine Bounce Rate als zu hoch gilt, lässt sich pauschal nicht festlegen und hängt stark vom Zweck der jeweiligen Seite ab. Suchte in Nutzer die Kontaktinformationen oder Öffnungszeiten, wird er im Anschluss zum Telefon greifen oder die Filiale besuchen, der Bounce ist hier kein schlechtes Zeichen. Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn sich lediglich ein Kontaktformular auf der Seite findet.
Die Ursachen für einen Bounce Rate können also extrem vielfältig sein und hängen zudem stark von der jeweiligen Branche und Art der Webseite ab. Oftmals können A/B-Tests gute Dienste bei der Optimierung der Webseite leisten.
Mögliche Ursachen für eine hohe Bounce Rate können sein:
- Der Content ist nicht zufriedenstellend
- Zu lange Wartezeiten oder die Seite funktioniert nicht richtig
- Keine Call-to-Action
- Die Seite ist unübersichtlich
- Die Seite hilft dem Nutzer nicht bei seinem Problem weiter
- Schlechtes Layout
Wie kann die Bounce Rate verringert werden?
Klare Call-to-Action
Eine klare CTA auf der Startseite von Brunnen.de zeigt dem Nutzer, wo er weitere Informationen findet
Helfen Sie dem User durch Ihre Seite und machen Sie deutlich erkennbar, wo er weitere Informationen findet. Ist das Ziel die Eintragung in einen Newsletter, sollte das entsprechende Feld einfach zu finden und die Seite übersichtlich gestaltet sein. Zusätzlich sollte die Hürde für den Nutzer niedrig sein. Überlegen Sie also genau, welche Daten Sie abfragen und auf welche Informationen Sie im ersten Schritt verzichten können. Hier gilt es die richtige Balance zu finden.
Userfreundliche Gestaltung
Sorgen Sie dafür, dass Ihre Webseite intuitiv bedienbar ist. Verstecken Sie keine Menüs, machen Buttons und Links erkennbar und achten Sie darauf, dass der Nutzer alle nötigen Informationen schnell findet. Eine gut lesbare Schrift sowie ein ansprechendes Design sollte selbstverständlich sein.
Interne Verlinkungen
Wikipedia ist Meister der internen Verlinkungen
Eine Möglichkeit Nutzer lang auf der eigenen Seite zu halten, ist ihnen weiterführende Informationen zu bieten. Er kam wegen einem bestimmten Produkt in Ihren Shop, hat aber nicht genau gefunden was er gesucht hat? Verlinken Sie auf verwandte Themen und bieten Sie ihm Unterstützung an. Vermeiden Sie auf Ihrer Landingpage zudem Links auf externe Seiten.
Guter Content
Liefern Sie den Besuchern Ihrer Webseite gute und vor allem holistische Inhalte. Erklären Sie Abkürzungen und verwirren Sie Ihre Nutzer nicht mit zu komplizierten Inhalten. Beantworten Sie alle Fragen und etablieren Sie sich als Experte auf Ihrem Gebiet.
Fazit
Wie bei allen Analytics Daten ist die richtige Interpretation enorm wichtig. Ist das Ziel der jeweiligen Seite eine schnell zu erfassende Information (beispielsweise Öffnungszeiten), ist eine hohe Bounce Rate kein Problem. Sollen aber Leads generiert werden, sollte man schnellstens Ursachenforschung betreiben und die Seite entsprechend optimieren.