Kein neuartiges Feature, eher ein alter Hut und dennoch nutzen viele Webmaster immer noch keine Strukturierte Daten. Doch strukturierte Daten helfen deinem SEO!
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Was sind strukturierte Daten?
Strukturierte Daten teilen der Suchmaschine zusätzliche Informationen mit, was auf der Seite vorhanden ist. Handelt es sich um ein Video, einen Artikel oder um ein Rezept? Ist mit „Müller“ der Nachname gemeint oder die Drogeriekette? Oder man bedenke einfach nur die weltweit unterschiedliche Schreibweise von Adressen. Mal steht die Straße vor der Hausnummer, manche Länder haben Apartment-Nummern, in einigen Städten und Ländern enthält die Postleitzahl nicht nur Ziffern usw. Durch strukturierte Daten kann man genau spezifizieren, was der Straßenname, die Hausnummer, der Vorname usw. ist. So braucht der Algorithmus der Suchmaschine nicht zu raten.
Während Menschen solche Informationen aus dem gegebenen Kontext schließen können und derartige Verknüpfungen unbewusst aufbauen, muss Maschinen dieser Kontext erst beigebracht werden. Hier kommen Strukturierte Daten ins Spiel. Allein sich hier auf Googles Fähigkeiten es selbst hinzubekommen zu setzen, ist fahrlässig. Die Crawler verstehen mittlerweile zwar sehr viel, aber wenn es um Details geht, haben sie noch Probleme. Nachhelfen per Markup ist also angesagt.
Beispiele für den Einsatz von strukturierten Daten:
- Suche nach „VfB Stuttgart Tickets“. Zusätzlich wird in den SERPs Informationen zu den nächsten Spielen zusätzlich hervorgestellt
Bei der Suche nach Rezepten können Bewertung, Dauer und Kalorien angegeben werden - Bei Hotels, Bars oder Restaurants werden Kundenbewertungen dargestellt
- Suche nach „IPhone X“. Es werden Informationen über die Preisspanne von Produkten angezeigt
- Durch die Eingabe von Adressdaten können Unternehmen und Organisationen damit nicht nur ihre Rankings bei lokalen Suchanfragen (Stichwort „Local SEO“) aufwerten, sondern haben auch die Chance auf ein präsenteres Auftreten
Die am meisten eingesetzten Kennzeichnungen oder Markups sind Artikel, Rezepte, Produkte, Bewertungen und Videos. Aber es gibt noch viel mehr, wie die Liste aller Schemas zeigt. Da finden sich schemas für Diät, TV-Serien und zivile Strukturen wie Museeum, Flughafen, Spielplatz usw.
Strukturierte Daten implementieren
Damit die Strukturierung einheitlich und browserübergreifend funktioniert, wurde 2011 eine Initiative mit dem Namen Schema.org gegründet. Google, Microsoft, Yahoo und Yandex unterstützten schema.org um einen gemeinsamen Web-Standard für strukturierte Daten zu schaffen. Geeinigt wurde sich hierbei auf drei verschiedene Ansätze der Strukturierung: Microdata, JSON-LD und RDFa.
Viele Content-Management-Systeme verfügen heutzutage über Plugins, die das kennzeichnen von Content relativ einfach gestalten. Der Nachteil ist, dass Plugins einen negativen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit haben können. Wer HTML oder PHP kann, kann auch manuell den Markup Code einfach einpflegen. Auch über den Google Tag Manager kann Content ausgezeichnet werden.
Ein nettes Schmankerl zum Ausprobieren ist der Data Highlighter von Google. Es ermöglicht die Kennzeichnung von Elementen, ohne in den Quellcode einzugreifen. So können auch technisch weniger versierte Webmaster einfach Content kennzeichnen und testen. Doch das Tool eignet sich eher als Spielwiese zum Experimentieren und Testen für Seiten bei denen SEO nicht ganz so wichtig ist.
Update 22.01.2020
Google wird ab dem 6. April strukturierte Daten nach dem Data-Vocabulary-Projekt nicht mehr berücksichtigen. Man wolle sich aufgrund der zunehmenden Beliebtheit fortan auf schema.org konzentrieren.
Durch Strukturierte Daten höhere Klickzahlen generieren
Strukturierte Daten sind eine feine Sache. Eine klare Strukturierung kann erhebliches bewirken. Nicht nur die Suchmaschinen können deinen Content besser verstehen und einordnen, sondern der User wird durch eine auffallende Präsentation angeregt auf deinen Content zu klicken und Zeit auf deiner Website zu verbringen. Auch wenn Strukturierte Daten direkt keinen Einfluss auf das Ranking haben, wirkt sich eine höhere Klickrate auf das Ranking aus. Also haben strukturierte Daten sehr wohl Einfluss auf SEO.
Doch Vorsicht! Es gibt keine Garantie dafür, dass Google deine Strukturierten Daten auch als Rich Snippet anzeigt, auch wenn die Markups korrekt eingepflegt wurden. Wie Google-Guru John Muller in einem Google Webmaster Hangout sagte, dauert das Indexieren von Strukturierten Daten länger als bei Texten oder URLs. Der Indexierungsprozess kann bis zu einer Woche dauern. Als Best Practice sollte man die Funktion “Abruf durch Google” mit anschließendem Antrag auf Indexierung in der Search Console verwenden.
In den Richtlinien von Google nennt folgende Gründe, weshalb strukturierte Daten nicht angezeigt werden:
- Strukturierte Daten sind nur eine Variable
- Die strukturierten Daten passen nicht zum Inhalt der Seite
- Fehlerhafte Daten
- Der Content auf der Website ist für den User nicht sichtbar
- Die Kennzeichnung hält sich nicht an die Richtlinien von Google
Weiterführende Links:
- schema.org
- Wer seine strukturierten Daten testen will, kann das Structured Data Testing Tool von Google nutzen.
- Der Leitfaden von Google zeigt verschiedene Beispiele für die Implementierung von strukturierten Daten (Google bevorzugt Jason-LD)
- Technisches SEO
- OnPage Optimierung
Schöner Artikel