Wikipedia kann offensichtlich SEO. Doch warum sollten SEOs nicht von Wikipedia lernen? Wir haben Strategien für Webmaster herausgesucht, die auch noch schnell und unkompliziert umzusetzen sind.
Wikipedia ist wie eine eigene Suchmaschine. User finden dort Informationen zu allen Themen in großem Umfang. Das ist kein Wunder: 35 Millionen registrierte Editoren und unzählige weitere User bearbeiten und aktualisieren den Content täglich. Zusätzlich überprüfen mehr als 1.000 Administratoren erstellte Artikel und vorgenommene Änderungen.
Auch Google weiß um die Bedeutung von Wikipedia und platziert fast jeden zweiten Eintrag der Enzyklopädie auf der ersten Ergebnisseite. Oftmals schaffen es die Beiträge auch auf Position Eins. Wir werfen einen Blick auf die Faktoren, die Wikipedia so erfolgreich in der Suchmaschinenoptimierung machen – und zeigen damit, was sich SEO-Manager für ihre Seite abgucken können.
Inhaltsverzeichnis
1. Umfangreiche Keyword-Optimierung
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Wikipedia-Einträge sind ausführlich auf die entsprechenden Keywords optimiert. Dabei ordnet die Enzyklopädie einen Artikel stets um ein Hauptkeyword, das das Artikelthema widerspiegelt, herum an. Gleichzeitig tauchen in dem Eintrag zahlreiche weitere Long-Tail-Keywords auf, die Google zeigen: Dieser Content deckt ein Thema umfänglich ab.
Dafür sorgt nicht unbedingt das SEO-Verständnis der Autoren der Beiträge. Vielmehr decken Wikipedia-Einträge ein Thema so umfassend ab, dass diese automatisch alle Keywords aufführen.
2. Ausführliche und aktuelle Inhalte
Punkt 1 hat es bereits angedeutet: Wikipedia verfügt überlange und ausführliche Artikel, die ein Thema in all seinen Facetten beleuchten. Das kommt auch der Platzierung bei Google zugute. Denn: Google zeigte in den letzten Jahren immer wieder, dass Long-Form-Content über mehrere tausend Wörter ein positives Rankingsignal sendet.
Addiert man zudem die zehn größten Wikipedias (sortiert nach Sprachen), kommt die Enzyklopädie auf knapp 27 Millionen Beiträge – eine enorme Masse an Content, die Google bei seinem Ranking berücksichtigt. Und: Alle Inhalte sind hochaktuell – ein weiteres positives Rankingsignal.
3. Präzise und prägnante Antworten
Wikipedia-Einträge bieten zwar viel Content mit einem hohen Informationsgehalt. Sie erschlagen den User damit jedoch nicht. Vielmehr beginnt jeder Wikipedia-Eintrag mit einer kurzen und präzisen Definition des Themas oder Begriffs.
Das macht die Einträge nicht nur übersichtlich, sondern auch besonders geeignet für das Featured Snippet von Google. Das Snippet beantwortet Suchanfragen in 40 bis 50 Wörtern, hervorgehoben in einem Kasten vor den organischen Suchergebnissen.
4. Durchdachte Linkstruktur
Wikipedia ist eine „Pillar-Seite“. Das heißt: Der Haupteintrag zu einem Thema gibt einen groben Überblick über seine Bedeutung und die Facetten. Links innerhalb dieses Artikels verweisen dann auf den sogenannten Cluster-Content.
Dieser deckt einen spezifischen Teil des Themas ausführlicher ab. Diese Struktur bietet eine hohe Informationsdichte. Für User bedeutet das: Sie können ein Thema mit wenigen Klicks auf Wikipedia gänzlich erschließen – ein wichtiger Rankingfaktor für Google. Die Usability ist also sehr hoch.
5. Hohe Domain-Autorität
Je höher die Autorität einer Seite oder einer Domain, desto besser das Ranking bei Google. Die Autorität ergibt sich dabei aus der Relevanz einer Domain zu einem bestimmten Thema. Grundsätzlich spielen
- die Qualität des Contents,
- die Zahl und Qualität der Backlinks und
- das Alter der Domain
eine entscheidende Rolle, wie hoch die Autorität ausfällt. Wikipedia weist beispielsweise beim OpenSiteExplorer von MOZ eine Autorität von 100 von 100 Punkten auf. Das verdankt die Enzyklopädie hochwertigen Einträgen mit über 5 Milliarden Backlinks, die es in mehr als 18 Jahren aufgebaut hat.
6. Hohe Vertrauenswürdigkeit
Die Vertrauenswürdigkeit einer Seite beurteilt Google über seinen TrustRank. Dabei haben auch
- die Qualität des Contents,
- Backlinks von wichtigen Seiten und
- Brand Mentions auf anderen Seiten und in sozialen Netzwerken
einen Einfluss darauf, wie vertrauenswürdig Google eine Seite einstuft. Wikipedia erhält von etablierten Pagerank-Tools Bestnoten. Das hat die Enzyklopädie nicht nur seinem Content und seinen Links zu verdanken, sondern auch seiner Spam-Bekämpfung. Das macht sie unter anderem über einen NoFollow-Tag für alle externen Links. Das verhindert, dass diese als Backlinks ausgelesen werden.
Und: Wikipedia führt eine Blacklist für Seiten, die für Spam bekannt sind.
Danke für die Infos. Könnte man diese Empfehlungen auch bei einfachen / kleinen Webs umsetzen?
Hi,
danke für das Lob!
Natürlich gilt das für alle Webseiten, ob groß oder klein!
Liebe Grüße
Philipp
Seit wann ist Pagerank noch wichtig?
Hallo,
danke für deinen Kommentar! Wir meinen darunter den “Autoritätsscore”. Danke für deinen Hinweis.
Liebe Grüße
Philipp
Großartiger Artikel. So ein informatives und hilfsbereites Personal. Ich werde dir folgen und diese Art großartiger Dinge weitergeben!
Hallo Raphael,
vielen Dank für dein Lob. Hast uns den Tag versüßt 🙂
Liebe Grüße
Philipp
Hallo Philipp,
vielen Dank für diesen informativen Artikel! Sieht so aus, als ob wir noch einiges von Wikipedia abgucken können:) Weiter so!
Hey Philipp,
danke für den Artikel.
Ich denke der wichtigste Satz ist folgender: “Dafür sorgt nicht unbedingt das SEO-Verständnis der Autoren der Beiträge.” Durch diesen stetig aktuellen und vor allem hochwertigen Content ist Wikipedia einfach zu riesen Trust und Brand geworden, dass dadurch dann alles (Backlinks, etc.) hauptsächlich organisch gewachsen ist. Ich denke es ist dann einfach irgendwann ein Selbstläufer geworden, ohne dass die Autoren oder Betreiber noch groß SEO machen mussten.
Du hast hier gut aufgezeigt worauf es ankommt und da ist Wikipedia echt ein Paradebeispiel.
Sehr gelungener Artikel! Wikipedia macht vor, was sich viele SEO Freelancer und Agenturen zum Vorbild nehmen können!