Auch wenn sich die Basics für SEO über die Jahre gar nicht so stark verändert haben, verfeinern sich dennoch die Details. Durch neue Algorithmen, Technologien und Features wachsen die Herausforderungen für effizientes SEO weiterhin. Was es für 2023 dabei alles zu beachten gilt, haben wir hier umrissen.
Inhaltsverzeichnis
Künstliche Intelligenz – ChatGPT
Seit Ende 2022 erleben KI-Tools einen enormen Aufwind. Vor allem ChatGPT ist derzeit in aller Munde. Die Künstliche Intelligenz beantwortet Fragen aller Art – und das mit einer erstaunlichen Präzision. Oftmals sind die von ChatGPT gelieferten Ergebnisse kaum von Texten zu unterscheiden, die von Menschenhand geschrieben wurden. Eine Schule in New York hat die Software in ihrem eigenen Netzwerk und den angeschlossenen Geräten bereits verboten, weil die KI-generierten Texte so natürlich wirken und dadurch leicht zur Manipulation verwendet werden können. Sollte man ChatGPT für die eigenen Website-Texte also verwenden?
Wir raten ausdrücklich davon ab, da Google von Künstlicher Intelligenz generierte Inhalte als Spam wertet. Es ist zumindest aktuell noch nicht klar, inwiefern das Veröffentlichen von KI-Inhalten langfristig Abstrafungen zur Folge haben kann. Vielmehr bietet es sich an, die KI für die Keywordrecherche, für die Wettbewerbsanalyse oder zur Erstellung von passenden Metadaten zu verwenden. Von ChatGPT erstellte Texte sollte man stets als mögliche Vorlage für einen humanoiden Texter sehen, der auf Basis dessen einen natürlich Text verfassen kann.
Eines steht fest: ChatGPT sorgt in der SEO-Szene schon jetzt für großen Aufruhr. Man kann aktuell jedoch davon ausgehen, dass die KI keine Gefahr für die Branche, sondern vielmehr ein neues Werkzeug für SEOs darstellt. Die nächsten Monate werden für die gesamte Branche spannend werden. Wie sich ChatGPT und ähnliche Tools weiterentwickeln, kann aktuell noch niemand abschätzen.
Textlänge
Google betont zwar, Crawler zielen nicht auf die Länge eines Textes ab, und das stimmt grundsätzlich, aber eben nur bedingt: Studien belegen, dass Artikel ab 1000 Wörtern besser ranken. Der Trend geht sogar in Richtung ‚Short Stories‘ von bis zu 3000 Wörtern. Vor allem im Hinblick auf das ‚Helpful Content Update‘ ist es wichtiger denn je geworden, ein Thema in der Tiefe abzuhandeln. User wollen nicht zu zig verschiedenen Sites surfen, um sich vollumfänglich zu informieren.
Natürlich ist die optimale Länge eines Artikels auch immer abhängig von der Suchintention (siehe nächster Absatz). Einige Suchanfragen zielen auf möglichst prägnante Artikel ab, die ein bestimmtes Thema in wenigen Zeilen erklären.
Der Kniff liegt insgesamt darin, alles zu einem Thema zu sagen, ohne sich zu wiederholen und möglichst ohne abzuschreiben. Denn ‚Unique‘ wird 2023 großgeschrieben. Damit das Ganze noch übersichtlich bleibt, ist es sinnvoll, mit verlinkten Inhaltsverzeichnissen pro Seite zu arbeiten. So können User rasch zu den Punkten navigieren, die sie interessieren.
Suchintention
‚Themencluster‘ ist das große Schlagwort, wenn es um die Suchintention geht. Google arbeitet laufend am Fine-Tuning von Suchanfragen, um User den aktuellsten und treffendsten Content darzustellen. Das heißt, Suchergebnisse werden immer spezifischer. Darauf gilt es mit entsprechendem Content zu reagieren.
Das wiederum bedeutet, dass User zu jeder Suchintention auch passenden Content finden sollten. Man unterscheidet dabei zwischen Cornerstone und Supporting Content:
- Cornerstone Content: für allgemeine Suchanfragen wie beispielsweise für ‚Autoleasing‘.
- Supporting Content: für speziellere Suchanfragen, wenn ein User bereits ein konkreteres Interesse hat wie etwa ‚Autoleasing in Berlin‘.
Cornerstone und Supporting Content sollten passend verlinkt werden, um User rasch zum für sie Wesentlichen zu führen. Vergessen Sie auch nicht für Long-Tail Keywords, Sätze und Fragen entsprechende Inhalte anzubieten. Besonders für die Sprachsuche, aber auch für ganz konkrete Kaufintentionen sind diese essenziell.
Backlinks
Backlinks bleiben einer der wichtigsten Offpage-SEO-Maßnahmen. Weiterhin geht es nicht um die Menge an Links, sondern um Qualität. Denn Backlinks sind das, was früher die persönliche Empfehlung war. Je höher also die ‚Authority‘ der Plattform ist, die auf die eigene Website verlinkt, desto wertvoller wird ein Backlink.
Idealerweise sehen Backlinks wie folgt aus: Eigener Web-Content oder das eigene Unternehmen wird auf einer Dritt-Website mit Relevanz in einem Text referenziert. Das passiert am ehesten, wenn der eigene Web-Content tatsächlichen Mehrwert hat, beispielsweise in Form von übersichtlichen Tabellen oder gut aufbereiteten Info-Grafiken.
Weiterhin sinnvoll sind Gastbeiträge auf themenrelevanten Blogs mit Verlinkung der eigenen Seite. Eine solcher Linkaufbau verschafft Ihrer Webseite eine höhere Relevanz.
Von der Praktik des gegenseitigen Verlinkens ohne erkennbare Plausibilität („wie du mir, so ich dir“) sollten Sie eher Abstand nehmen. Denn: Suchmaschinen-Crawler können erkennen, wenn es sich um Absprachen handelt. Ein Hin- und Zurückverlinken hilft daher selten.
Qualität der eigenen Website
Was für die Backlinks gilt, gilt auch für die eigene Website. Diese sollte laufend gewartet werden, keinen alten Content aufweisen oder gar verlinkte 404-Seiten. Texte und Artikel müssen Usern effizient und leicht leserlich Informationen liefern, die sie dazu bewegen, immer wieder auf die Website zu kommen und dort zu verweilen.
Die Verweildauer ist genauso wie einzigartiger, qualitätvoller Content ein wichtiger Rankingfaktor. Vor dem Hintergrund des Google Helpful Content Updates, das im Dezember 2022 auch für Deutschland ausgerollt wurde, gilt es folgendes in Bezug auf die Texte zu beachten:
- Sorgfältig recherchiert
- Optimal strukturiert
- Passend intern (und ggf. extern) verlinkt
- Kurze, leicht leserliche Sätze
- Schnell zu teilen
Schreiben Sie zudem nicht zu Themen, die nichts mit Ihrem Grundthema zu tun haben. Wenn Sie Autos leasen, sollten Sie nicht über Architektur schreiben. Schreiben Sie über das, wovon User annehmen, dass Sie ein Experte darin sind. Und geizen Sie nicht mit eigenen Erfahrungen und Tipps. Je mehr ‚Added Value‘ Ihr Website-Content hat, desto besser.
Seitenstruktur: Aufgeräumte Website
Wir haben es schon erwähnt: Die gesamte Website muss ‚in shape‘ gehalten werden. Dazu zählt neben aktuellem Experten-Content auch die Seitenstruktur, sprich die Site-Map bzw. Seitennavigation. Jede einzelne Page wird in die Bewertung aufgenommen. Und nur, wenn die Website durchgängig als wertvoll und einzigartig eingestuft wird, spiegelt sich das im Ranking wider. Achten Sie in diesem Zusammenhang auf folgende Punkte:
- Intuitive, nachvollziehbare Seitennavigation
- Unterkategorien mit nennenswertem Mehrwert – alles andere bitte löschen!
- Klare Gliederung der Texte in H1, H2 und H3
- Verwendung von erklärenden Bildern und Videos
- Saubere, nachvollziehbare Verlinkung
Dieser Punkt wird in Zukunft auch wegen des barrierefreien Web relevanter, denn je sauberer gearbeitet wird, desto weniger muss umgestaltet werden. Bedenken Sie beim Verfassen der Texte, dass diese auch gesprochen leicht verständlich sein müssen.
Multisearch
„Multisearch“ macht die Suche dank KI noch multimedialer. Das Feature wurde inzwischen in 70 Sprachen, darunter Deutsch, ausgerollt. Mithilfe eines Bildes können User die Suche starten und dann mit zusätzlichem Text präzisieren. Das funktioniert folgendermaßen:
- In der ‚Google App‘ auf ‚Google Lens‘ (Kamerasymbol) gehen.
- Ein Foto oder einen Screenshot aus der Bildgalerie wählen oder Objekt aufnehmen.
- Es werden zum Bild passende Suchergebnisse dargestellt, die mit Textanfragen ergänzt werden können.
Dieses Tool ist nicht nur zum Shoppen ideal, es hilft auch von unterwegs rasch Infos zu Dingen oder Themen zu erhalten, die man nicht genau beim Namen nennen kann. Auf Englisch gibt es auch bereits den Service ‚Multisearch near me‘, sozusagen die lokale Suche von ‚Multisearch‘. Für Unternehmen ergeben sich hier also interessante Potentiale im Bereich Bilder-SEO (siehe nächster Absatz).
Bildoptimierung
Mit Multisearch erreicht der Bildinhalt von Websites eine vollkommen andere Dimension. Welche Bilder wo platziert werden, wird immer wichtiger. Und auch als Slider in den SERPs haben sie direkt Einfluss auf das Klick- und Kaufverhalten. Deshalb ist es zentral, jedes einzelne Bild für SEO zu optimieren. Das bedeutet: Keywords in den Alt-Text sowie in den Dateinamen integrieren und auf ein responsives Design achten. Zudem sollten die Bilder nicht zu groß sein. Als wichtiger Grenzwert der Dateigröße wurden lange Zeit 100 KB gehandelt. Mit zunehmender Internetgeschwindigkeit in Deutsch kann der Wert allerdings deutlich nach oben gesetzt werden.
Die Optimierungsmaßnahmen für Bilder gelten natürlich auch für Videos. Gerade hier sollte man immer die Ladezeit im Auge behalten. Daher sind sehr verknappte Videos wie auf Instagram meist am zielführendsten. Denn der Trend in Richtung Smartphone hält nicht nur an, sondern verstärkt sich zusehends: 2021 haben laut Statista in Deutschland bereits 82 % das mobile Internet genutzt, verglichen mit 52 % im Jahr 2015.
Core Web Vitals
Das Thema Ladezeit bringt uns auch schon zum letzten, aber nichtsdestotrotz wichtigen Punkt: den Core Web Vitals. Was versteht man darunter?
- Die Stabilität der visuellen Oberfläche (Cumulative Layout Shift)
- Die Dauer zwischen Aufruf und Laden der Seite (First Input Delay)
- Die Dauer zwischen Aufruf und dem Laden des größten Elementes im sichtbaren Bereich (Largest Contentful Paint)
Weniger denn je wollen User warten, bis eine Page geladen ist. Alle Websites, die ganz vorn gelistet sind, weisen ultrakurze Ladezeiten auf. Daher sollte man beim Aufbau seiner Webseite die Ladegeschwindigkeit immer im Blick behalten. Der beste Inhalt ist nutzlos, wenn die Seite 8 Sekunden braucht, bis sie vollständig geladen ist. Die meisten User springen bei einer solchen Ladezeit wieder ab.
Fazit
SEO wird 2023 sicher noch etwas komplexer und individueller. Die Basics wie eine klare Seitenstruktur, die sinnvolle Gliederung von fachkundigem Content oder wertvolle Backlinks begleiten uns auch weiterhin. Neuere Tools wie Multisearch, die Abdeckung von immer spezifischeren Suchanfragen inklusive Voice Search schaffen Herausforderungen, die aber mit der richtigen Strategie zu meistern sind. SEO fordert auch 2023 Kreativität, Antizipation und Expertise.
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