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SEO-Relaunch + Checkliste
Ihre Website ist bereits seit einiger Zeit online, passt aber nun nicht mehr so richtig zum Produkt, der Zielgruppe oder den technischen Anforderungen von Usern und unternehmensinternen Prozessen? Dann stehen Ihnen umfassende Umbaumaßnahmen an der Website bevor.
Mit unserer SEO Relaunch Checkliste stellen Sie sicher, dass dabei nichts schiefgeht, alle Rankingpositionen erhalten bleiben und User am Ende erfolgreich genau die Inhalte finden, die sich auf Ihrer Website erwarten.
SEO-Relaunch Definition
Der Relaunch beschreibt die grundlegende Überarbeitung und Neuveröffentlichung eines Produkts oder einer Website. Neben eher kosmetischen Veränderungen am Design ist ein weitreichender Relaunch mit Auswirkungen auf das Suchmaschinenranking in der Regel wesentlich umfangreicher.
Häufig werden im Zuge dessen
- das Shopsystem oder das CMS verändert.
- die Menüführung und die Seitenstrukturen inklusive URL-Strukturen angepasst.
- die Inhalte wesentlich überarbeitet, zusammengelegt oder gestrichen.
Werden diese Anpassungen ohne strategische Begleitung für SEO gemacht, können gute Rankingplätze verloren gehen, der organische Traffic bricht ein. Ein optimaler SEO-Relaunch umfasst also besser neben der technischen und gestalterischen Neugestaltung auch Strategien zur begleitenden Suchmaschinenoptimierung.
Wann ist ein Relaunch sinnvoll?
Sobald die Website und das dahinterstehende technische System nicht mehr passgenau auf den Bedarf des Unternehmens abgestimmt sind, sollte ein Relaunch in Betracht gezogen werden. Aus unserer Erfahrung heraus werden Neugestaltungen der Website dann angegangen, wenn
- das bisherige Shopsystem mit dem eingehenden Bestellprozessen überlastet ist.
- über Jahre angesammelte Contentmengen zu unübersichtlichen Strukturen angewachsen sind, die sich kaum noch effizient pflegen lassen.
- der Markenauftritt grundlegend modernisiert wird – und mit ihm auch die Website samt Content einheitlich gestaltet sein sollte.
Auch Rebrandingmaßnahmen oder Firmenzusammenschlüsse können einen Relaunch nötig machen. Klug umgesetzt gelinkt das dann ohne größere Rankingverluste.
Warum ist SEO bei einem Relaunch wichtig?
Rankingverluste entstehen nämlich relativ zügig, wenn im Rahmen der Neugestaltung der Website URL-Strukturen verändert und Inhalte rigoros zusammengestrichen werden, ohne dabei auf die Suchmaschinenoptimierung zu achten.
Google und alle anderen Suchmaschinen werten die Website dann als „neu“, inklusive einer grundlegenden Relevanzeinstufung für Branche und Thema. Diese Neuindexierung kostet Zeit, was den organischen Traffic oft einbrechen lässt. So kommt es, dass eine Website nach Relaunch kaum gefunden wird. Die Buchungs- und Verkaufszahlen brechen ein – und das nach einem oft kostenintensiven Relaunch!
SEO-Relaunch-Checkliste: Vorbereitung
Damit genau das nicht geschieht, ist eine auf SEO ausgerichtete Vorgehensweise unverzichtbar. Über unsere Checkliste erarbeiten Sie sich Schritt-für-Schritt die wichtigen Etappen, die vor, während und unmittelbar nach dem Relaunch zu bewältigen sind.
Status quo der Website ermitteln
Bevor der Relaunch startet, sollte unbedingt der Status quo ermittelt werden. Das bedeutet:
- Alle URLs crawlen.
- Aktuelle Rankingpositionen für die verschiedenen Keywords ermitteln.
- Eingehende Backlinks aufzeichnen.
Obendrein ist es sinnvoll, den Ist-Zustand der strategischen Suchmaschinenoptimierung festzuhalten. Halten Sie unbedingt fest, welche Methoden bisher verfolgt wurden, um Buchungen und Verkäufe oder Leads von Neukunden via Website zu tracken.
Auch ein Snapshot der aktuellen Sichtbarkeit sollte erstellt werden, um mögliche Einbrüche zu protokollieren:
Zielsetzung und Strategie entwickeln
Stellen Sie diesen Ist-Zustand anschließend auf die Probe:
- Ist der bisherige Weg zur Lead-Generierung erfolgversprechend oder sollte an der Art der Kontaktaufnahme mit (Neu-)Kundschaft gearbeitet werden?
- Finden User alle benötigten Informationen binnen kurzer Zeit oder ist es notwendig, die Menüführung und die Contentgestaltung grundlegend zu überdenken?
- Werden alle gesetzlichen Vorgaben inklusive Datenschutz und Barrierefreiheit erfüllt oder sollte hier noch aktiv nachgebessert werden?
Die Ziele des Relaunchs wirken sich logischerweise auch auf die Suchmaschinenoptimierung aus. Steht der Ausbau der Leadgewinnung im Zentrum, sollte ein entsprechendes Tracking der Landingpage mitbedacht werden. Contentreiche Websites erfordern dagegen eine Strategie, um den organischen Traffic bei der Zusammenlegung oder Streichung von Webseiten zu erhalten.
Testumgebung vorbereiten
Ein Relaunch erfordert Zeit. Damit sich User derweil nicht auf einer wenig aussagekräftigen Maintenance-Seite wiederfinden, ist eine passwortgeschützte Testumgebung sinnvoller.
Sie sollte Googles Crawler aussperren, um eine doppelte Indexierung von Inhalten zu vermeiden. Der Passwortschutz verhindert zudem, dass sich eifrige User auf der noch unfertigen neuen Website tummeln und dort womöglich Bestellprozesse im frisch installierten Shopsystem auslösen.
In der Testumgebung kann der komplette Relaunch in Ruhe vorbereitet werden. Steht der Webseitenneustart wegen Ressourcenumverteilung kurzzeitig still, kann sich das durch das gesicherte Staging glücklicherweise nicht auf das Ranking auswirken, ganz egal wie lange die Seite halbfertig bleibt.
Website vollständig crawlen
Wie eingangs angekündigt, ist ein vollständiges Crawling wichtig. Nur so können Sie für spätere Fehlersuchen alle Seiten mit ihrer vollständigen URL übersichtlich nachschlagen.
Parallel dazu zeigen sich alle aktuellen Probleme der Seite, sodass fehlende Meta-Informationen, entstehende 404-Fehler oder kryptische Links im Zuge des Relaunch gleich mitbehoben werden können. Das Crawling dient also nicht nur der Sicherung des Ist-Zustands, es gibt Ihnen auch gleich noch weitere Aufgaben zur Instandsetzung der Webseite an die Hand!
Tools wie Screaming Frog eignen sich ideal für das Crawlen selbst und das Sichern der Ergebnisse. Speichern Sie die Crawling-Ergebnisse ab, bevor Sie sich den nächsten Schritten des Website-Relaunchs widmen.
Snapshot von Rankings und Backlinks erstellen
Neben dem technischen Status quo sind vor allem auch die Rankings und eingehenden Backlinks samt Zielseiten und Ankertexten relevant für den Erfolg eines SEO Relaunch. Deshalb: Bestandsaufnahme machen und davon Snapshots erstellen!
Keyword-Rankings: Notieren Sie sich den Status einzelner Keywords. Markieren Sie eventuell vorhandene Content-Lücken, die sich im direkten Vergleich mit dem Wettbewerb zeigen. Im Rahmen des Relaunch lassen sich diese Content-Lücken wunderbar Stück für Stück füllen, sodass bei Google positive Signale hinsichtlich der Qualität der Inhalte ankommen.
Backlinks: Exportieren Sie die Übersicht mit den Backlinks. Im Falle einer Domainänderung ist diese Liste enorm hilfreich, um internen Content mit eingehenden Links für Weiterleitungen zu priorisieren. Am Ende geht es ja vor allem darum, dass User den gewünschten Content auch finden! Klicken sie auf einen gesetzten Backlink und landen dann nach dem Relaunch auf einer 404-Seite, ist das langfristig schlecht fürs Ranking. Dabei ist das dank geeigneter Weiterleitungen ganz einfach zu vermeiden.
Tipp: Ändert sich im Zuge des Relaunch die Domain, lohnt sich bei hochwertigen Backlinks eine Kontaktaufnahme mit der linkgebenden Seite zwecks Anpassung des Links auf die neue URL. Dann kann die Einrichtung einer Weiterleitung für diese Inhalte entfallen und Google erhält eindeutige Hinweise darauf, dass trotz Domainwechsel die Relevanz des Inhalts für die linkgebende Seite bestehen bleibt.
Sie können dafür entweder vorhandene SEO-Tools wie Sistrix oder Semrush nutzen oder auf die kostenlose Google Search Console zurückgreifen.
Snapshot vom eingehenden Traffic
Welche Seiten sind die Zugpferde Ihrer Website? Gemeint sind damit die Unterseiten, die den meisten Traffic erzielen. Oft, aber nicht immer betrifft das die Startseite. Bei Websites mit Blog sind es aber oft einzelne Artikel, die kontinuierlich Traffic anziehen. Damit genau diese Inhalte am Ende nicht einer Contentoptimierung zum Opfer fallen und von der Website verschwinden, ist eine Trafficübersicht nötig.
Gleichzeitig bietet es sich an, dabei Seiten mit gar keinem oder sehr geringen Traffic zu markieren. Im Zuge der inhaltlichen Überarbeitung überlegen Sie dann am besten, welche Seiten aus Mangel an Relevanz gestrichen, zusammengelegt oder grundlegend überarbeitet werden.
Google Analytics liefert die nötigen Daten dazu. Auch Ahrefs oder ähnliche Tools bieten in der Regel passende Auswertungen dazu an.
Backend der Website aufräumen
Erst ausmisten, dann aufhübschen! Was für private Aufräumaktionen gilt, trifft auch für den Relaunch einer Website zu. Prüfen Sie im Backend Ihrer Seite:
- welche Plugins/Erweiterungen gar nicht gebraucht oder genutzt werden,
- welche unveröffentlichten Seiten und Beiträge schon viel zu lange unbearbeitet auf Vollendung warten,
- welche Bilder, Videos oder Audioformate zwar im Backend lagern, aber nicht verwendet werden.
Trennen Sie sich von diesem Datenballast, bevor Sie die Website grundlegend umbauen und live gehen.
Im Rahmen der Contentanalyse betrifft der Datenballast insbesondere
- Seiten und Beiträge mit keinem oder sehr geringem Traffic,
- kannibalisierende Seiten,
- Duplicate Content,
- Content, der nicht (mehr) auf die Marke einzahlt und die falschen Keywords bedient.
Null Traffic ist in der Regel ein gutes Zeichen für irrelevante Inhalte, die Sie guten Gewissens eliminieren dürfen. Kannibalisierende Seiten sollten überarbeitet, zusammengefasst und dann neu veröffentlicht werden. Duplicate Content ist in aller Regel verzichtbar, genauso wie Inhalte ohne Markenbezug (und ohne Traffic).
Diese grundlegenden Contentoptimierungen zahlen auf die User Experience ein, verbessern also die Nützlichkeit der Seite – und Google schätzt eine entsprechend gut strukturierte Seite mit eindeutig zugeordneten Inhalten bekanntlich sehr.
Neuen Content und Keywords recherchieren
Im Rahmen der Ermittlung des Ist-Zustands sind wahrscheinlich diverse Keywords aufgefallen, für die die Website bisher gar nicht oder nur in geringem Ausmaße rankt.
Eine frische Keywordrecherche deckt dann Content-Lücken auf. Wird der Relaunch im Rahmen eines Rebranding durchgeführt, müssen entsprechend passende Keywords aufgenommen werden. Hat sich die Zielgruppe geändert, wird es Zeit die zielgruppenspezifische Sprache in Form von Middle- und Longterm-Keywords zu integrieren.
Anhand dieser Keywordrecherche sollte dann ein Contentplan entwickelt werden, der den Status quo der Inhalte mit neu zu erstellenden Texten vereint. Am besten integrieren Sie auch konkrete KPIs in diesem Contentplan, der die Leistung einzelner Seiten anhand von eingehenden Klicks, Leadgewinnung etc. weiter qualifiziert. Anhand dieser Aufstellung lässt sich im Zeitverlauf der Erfolg einzelner Maßnahmen besser bestimmen.
Wichtig: Ordnen Sie die recherchierten Keywords den vorhandenen/neu zu erstellenden Inhalten zu. Je konkreter die Zuordnung, desto leichter lässt sich nach dem Relaunch an der Suchmaschinenoptimierung weiterarbeiten, weil dann konkrete Inhalte und Keywords getrackt werden können.
Technischer SEO-Check der alten Website
Core Web Vitals
Eine der Hauptanlässe für die Neugestaltung einer Website sind veraltete technische Strukturen. Die wirken sich oft auch auf die Werte aus, die Google mit den Core Web Vitals umschreibt. Der Pagespeed oder eine responsive und mobile-freundliche Gestaltung zahlen in der Regel auf die Bewertung der Core Web Vitals ein.
Ein für den eingehenden Traffic nicht ausreichend dimensionierter Server oder veraltete ressourcenbelastende Shopsysteme mit reichlich Programmballast verlängern die Ladezeiten und sorgen für schlechte Messwerte. Das sollte sich bei Umstieg auf technisch aktuelle Systeme bessern.
Bei Relaunches mit Fokus auf Design oder beim Rebranding ohne den Austausch von CMS und Shopsystem muss dagegen extra geprüft werden:
- Wie ist der Status quo der Web Core Vitals?
- Wenn es Verbesserungspotenzial gibt – woran könnte es liegen?
- Wie lässt sich das im Rahmen des Relaunch – durch den Einsatz geeigneter Plugins/Erweiterungen, durch Komprimierung von Medien etc. – umsetzen?
Ein Screenshot der Core Web Vitals aus der Googel Search Console. Hier lassen sich wichtige Informationen einsehen, welche durch den Relaunch behoben werden sollten:
Mobile Version
Der Anteil nicht-mobilfähiger Websiteversionen ist glücklicherweise mittlerweile verschwindend gering. Trotzdem kommt es immer mal wieder zu Darstellungsproblemen bei älteren Websites. Buttons sind nicht klickbar, Abstände zu gering eingestellt, einzelne Menüpunkte nicht erreichbar.
Prüfen Sie im Rahmen der Neugestaltung deshalb unbedingt, ob die Website künftig mobil optimal dargestellt wird. Bessern Sie bisherige Problembereiche direkt aus, um sie nicht mit in die Live-Version nach dem Relaunch zu übernehmen.
Probleme mit hreflang- oder Canonical-Tags?
Die (nachträglich angelegte) Mehrsprachigkeit einer Website führt oft zu Problemen mit fehlendem hrflang-Tag. Im Zuge der Überarbeitung ergänzen Sie am besten die Sprachauszeichnung dort, wo sie noch fehlt. Das gilt vor allem für Seiten im deutschsprachigen Raum, die ähnlichen Content für Deutschland, Österreich und die Schweiz anbieten. Der Text mag nahezu identisch sein, die Details einer Produktgestaltung oder der Versand sind es eben nicht. Über die Auszeichnung mit hrflang-Tags kann Google die gewünschte Region besser zuordnen und wertet die identisch scheinenden Inhalte nicht als Duplicate Content.
Über das anfangs durchgeführte Crawlings sollten alle Seiten mit Canonical-Tag leicht zu identifizieren sein. Um Weiterleitungsschleifen zu vermeiden, sollten hier alle gesetzten Tags geprüft und notfalls entfernt oder – sofern sie weiter nötig sind – bestätigt werden. Hat sich die Linkstruktur geändert? Dann lohnt sich ein zweiter und dritter Blick, damit am Ende die wichtigen Seiten nicht irgendwo durch falsche Canonical-Tags im Traffic-Aus landen.
XML Sitemap richtig eingerichtet?
Ist die XML Sitemap korrekt eingerichtet, um Google das Indexieren aller relevanten URLs zu erleichtern? Falls nein, dann sollte die XML Sitemap besser vor dem Live-Gang eingerichtet sein. Formelle Fehler in der Dateistruktur der Sitemap verhindern das schnelle Indexieren der neuen Seitenstruktur.
Ein Blick in die Datei verschafft auch einen zusätzlichen Überblick dazu, wie es um die Struktur der Seite beschaffen ist. Komplexe URL-Strukturen sind einfach fehleranfälliger bei einem Relaunch als solche, die auf eher einfach nachvollziehbaren Hierarchien beruhen.
OnPage-SEO der alten Website prüfen
Meta Informationen
Meta Title und Meta Description sind Basiselemente der OnPage-SEO. Deshalb sollte jede Seite, jeder Beitrag, jedes Produkt und jede Kategorie entsprechend keywordoptimierte Meta Informationen aufweisen.
Schließen Sie Lücken am besten vor dem Relaunch, damit neue oder zusammengelegte Inhalte von Anfang an optimal in den Suchmaschinenindex aufgenommen werden.
SEO-Tools liefern in der Regel Hinweise auf fehlende Meta Informationen mit, sodass Sie die betreffenden Seiten schnell identifizieren und die Lücken schließen können.
Überschriften Hierarchie
Suchmaschinen schätzen klar strukturierte Inhalte. Überschriften eignen sich perfekt für eine klare und hierarchische Strukturierung – aber nur, wenn sie auch richtig eingesetzt werden.
Gehen Sie alle Inhalte je Webseite durch und prüfen Sie:
- Gibt es nur eine H1 für den Inhalt auf der Webseite?
- Wird der weitere Inhalt klar in H2, H3, H4 etc. unterteilt, sodass die Zugehörigkeit der Inhaltsblöcke gut erkennbar ist?
- Falls Inhaltsverzeichnisse zur besseren Lesbarkeit eingesetzt werden: Zeigen sie eine optimale Strukturierung langer Inhalte?
Fokussieren Sie sich auf Seiten, die besonders umfangreich sind oder im Laufe der Zeit oft ergänzt und überarbeitet wurden. Bei diesen Inhalten gerät die Strukturierung anhand von Überschriftenhierarchien verhältnismäßig oft durcheinander.
Interne Verlinkungen
Für die optimale Customer Journey sollten die Pfade auf der Website einwandfrei funktionieren. Die internen Links sind nicht nur ein Part der OnPage-SEO, sie sind auch immens wichtig für eine gute Customer Experience auf der Seite. Nichts ist ärgerlicher, als nach Klick auf einen Link auf einer 404-Seite zu landen oder gar zurück zur Startseite geleitet zu werden.
Interne Verlinkungen sollten
- alle relevanten Unterseiten abdecken.
- die Navigation zwischen Beiträgen, Kategorien oder Produkten erleichtern.
- hilfreiche Informationen (Kontakt, FAQ etc.) in vorhandenen Content integrieren.
- Sackgassen vermeiden, um User zielgerichtet zu leiten.
Plugins wie Broken Link Checker für WordPress oder SEO-Tools wie Sistrix o. Ä. analysieren interne Links und geben Warnungen bei fehlerhafter Verlinkung aus.
Tipp: Bei der Gelegenheit prüfen Sie am besten auch gleich die Ankertexte bei optimierten, also neu erstellten oder zusammengelegten Inhalten. Sind die gesetzten Links samt Ankertexte weiterhin stimmig? Passt die Gewichtung der Keywords mit den vorhandenen Ankertexten zusammen?
SSL Zertifikat
Eine sichere Verbindung via SSL-Zertifikat ist technischer Standard für alle Websites. Prüfen Sie vor dem Relaunch, ob alle Seiten per HTTPS erreichbar sind. Einzelseiten über HTTP sollten besser auf eine gesicherte Verbindung umgestellt werden.
301-Weiterleitung
Zur Erinnerung: 301-Weiterleitungen sind Status-Codes, die Google die folgende Information vermitteln: Die aufgerufene URL existiert nicht mehr, nimm stattdessen die neue URL.
Anhand dieser Status-Übermittlung übernimmt Google bevorzugt die neue URL, eliminiert die alte und sorgt so für eine optimale Indexierung.
Weiterzuleitende URLs identifizieren
Alle Seiten, die im Zuge der Relaunch-Vorbereitung gestrichen oder mit anderen Inhalten fusioniert wurden, sollten auf geeignete Ziele weitergeleitet werden.
Ausnahme: Seiten ohne jeden Traffic für einen langen Zeitraum fallen in der Regel einfach weg. Trotzdem ist es sinnvoll, dann eine generelle Weiterleitung solcher Seiten auf die Startseite zu legen und parallel dazu Google zu informieren, dass diese Seiten endgültig entfernt wurden.
Als Grundlage für die Identifikation der weiterzuleitenden URLs dienen die am Anfang gesicherten Crawls plus die Analysen des eingehenden Traffics.
Suchintention bei Weiterleitung berücksichtigen
Achten Sie beim Anlegen der 301-Weiterleitungen auf die Suchintention, die die User auf den neuen oder optimierten Content führen wird. Denn die hat ja bei den ursprünglichen URLs zum Traffic auf der Website geführt.
Fallen Seiten trotz passablem Traffic weg, leiten Sie die Suchanfragen am besten auf thematisch möglichst passende Inhalte um. Vermeiden Sie unbedingt Weiterleitungen, die bei konkreten Suchintentionen einfach nur auf die (allgemeine) Startseite führen. Das sorgt nach dem Website-Relaunch zu hohen Abbruchzahlen und damit in letzter Konsequenz zu sinkendem Traffic.
PDFs weiterleiten
Im Inhalt eingebundene und indexierte PDFs sollten bei einem Domainwechsel unbedingt mit umgeleitet werden. Google bevorzugt hilfreichen Content, was PDFs wie Bedienungsanleitungen, Whitepaper etc. zu wertvollen Trafficquellen macht.
Stellen Sie sicher, dass sich auch die internen Verlinkungen auf die korrekte neue URL beziehen, damit sich bereits auf der Website befindliche User das gesuchte PDF auch wirklich erreichen können.
Bilder weiterleiten
Abhängig von der Art Ihres Contents können Bilder eine hervorragende Quelle für eingehende Userströme sein. In diesem Fall sollten Sie bei einem Domainwechsel auch die Bilder-URLs weiterleiten.
Wichtig: Das Ranking von Bildern bleibt nach einem Relaunch nur erhalten, wenn Sie die Bilder 1:1 übernehmen. Dateiname, Format und Größe müssen beibehalten werden. Unterschiedliche Bilddateien mit dem gleichen Motiv werden von den Suchmaschinen erkannt und entsprechend neu indexiert, sodass sich das Ranking verändert.
Weiterleitungsketten vermeiden
Weiterleitungsketten entstehen beispielsweise durch die Umstellung von HTTP auf HTTPS auf die Ziel-URL. Prüfen Sie, welche vorhandenen Weiterleitungen tatsächlich noch notwendig sind oder im Zuge des Relaunch wegfallen dürfen.
Tipp: Bestes Kriterium für die Eliminierung alter Weiterleitungen sind neben dem eingehenden Traffic auch die Analyse der Backlinks. Ist die ursprüngliche URL unter HTTP längst ohne Traffic und der dazugehörige Backlink auf HTTPS umgestellt? Dann kann die erste Weiterleitung wegfallen.
Letzter Check der Testumgebung
Bevor die neu erarbeitete Website live geht, steht ein letzter Check in der Testumgebung an. Prüfen Sie:
- Wurden alle Aufgaben aus dem SEO-Audit und der Contentoptimierung abgehakt?
- Sind die Weiterleitungen korrekt eingerichtet?
- Sind alle technischen Fehler der alten Website behoben?
- Gibt es noch Lücken bei Meta Informationen wie Title und Description?
Erst wenn sich hier ein – vorläufiges – Go ergibt, kann der Relaunch wirklich vollzogen werden.
SEO-Check nach Livegang
Weiterleitungen überprüfen
Die neue Website ist live und jetzt sind es vor allem die Weiterleitungen, die Ihre volle Aufmerksamkeit erfordern. Über ein stetiges Monitoring der 404-Fehlerseiten erhalten Sie Auskunft über die Zahl der im Relaunchprozess übersehenen Unterseiten.
Ein erneutes Crawling der Seite nach Livegang liefert zusätzliche Hinweise auf fehlerhafte Weiterleitungen, die Sie beheben sollten.
Indexierung checken
Ja, das wurde bereits alles in der Testumgebung gecheckt, sollte aber nach Livegang trotzdem erneut kontrolliert werden:
- Ist jeder Inhalt über nur eine URL erreichbar?
- Sind die Index- und Noindex-Angaben korrekt hinterlegt?
- Sind die Canonical- und die hreflang-Tags richtig platziert?
- Ist die robobts.txt-Datei korrekt und werden Indexierungen zugelassen?
- Sind XML-Sitemaps angelegt?
- Verfügen die Inhalte (soweit möglich) über strukturierte Daten?
- Ist eine passende 404-Fehlerseite vorbereitet, die die User über den Grund des verschobenen Inhalts informiert und Möglichkeiten anbietet, diesen Content zu finden?
Aus der jahrelangen Erfahrung heraus sind meist fehlerhaft konfigurierte Index-/Noindex-Angaben oder eine robots.txt mit Indexierungsausschluss, die den Erfolg des Relaunch zunichtemachen. Allerdings nur kurzfristig, denn diese Fehler lassen sich natürlich durch korrekte Angaben und Einstellungen beheben.
Content überprüfen
Werfen Sie einen ausführlichen Blick auf die Inhalte und kontrollieren Sie, ob
- alle Inhalte dort angezeigt werden, wo sie laut Contentplanung untergebracht sein sollen. Bei der Neugestaltung umfangreicher Websites kann es schnell zu fehlerhafter Anzeige von Kategorien oder Inhaltselementen kommen.
- Entsprechen die einzelnen Überschriften der gewünschten Hierarchieebene?
- Sind die richtigen Keywords lt. Keywordrecherche in den (neuen) Inhalten verbaut?
- Verfügen alle Seiten über Meta Title und Meta Description?
- Sind alle (neuen) Bilder mit Alt-Tags ausgestattet?
SEO-Tools mit Contentanalyse nehmen Ihnen einen Teil der manuellen Prüfung ab, indem Sie auf Schwachstellen beim Content hingewiesen werden. Insbesondere falsch gesetzte Überschriften und fehlende interne Verlinkungen lassen so recht leicht identifizieren und beheben.
Interne Verlinkungen checken
Alle Spuren aus der Entwicklungsumgebung sollten eliminiert sein, sobald die Seite online ist. Das beinhaltet auch interne Verlinkungen.
Zusätzlich sollten Sie auch alle anderen Links prüfen, auf Weiterleitungsketten oder einen 404-Status achten.
XML-Sitemap in der Google Search Console einreichen
Indexierung freigegeben und Weiterleitungsfehler behoben? Dann ist es an der Zeit, die frisch generierte XML-Sitemap in der Google Search Console einzureichen. Das beschleunigt etwas die Indexierung der Website nach Relaunch und sorgt auch dafür, dass neue Unterseiten und Inhalte zügiger gecrawlt werden.
Wichtige SEO-Tools für den Relaunch
Kein Relaunch ohne die passenden Hilfsmittel. Bewährt haben sich aus unserer Sicht insbesondere drei Tools.
- Google Search Console
DAS Mittel, um kostenfrei Ranking- und Trafficveränderungen per Monitoring festzustellen. Google selbst stellt die Console allen Websitebetreibern zur Verfügung, das Handling ist relativ einfach. 404-Fehler, nicht indexierte Seiten und Backlinks lassen sich via Console einfach auslesen. - Sistrix
Professionelle Suchmaschinenoptimierung erfordert darüber hinaus ein feineres Verständnis des Rankings einzelner Seiten, Keyword-Trends und Contentanalysen. Sistrix eignet sich optimal dafür, Veränderungen im Ranking zu tracken und Erfolge in der SEO nachzuverfolgen. - Screaming Frog
Mit diesem Tool crawlen Sie Ihre Website auf Herz und Nieren. Es eignet sich optimal dazu, um Backlinks, interne Verlinkungen, Canonicals- und hrfelang-Tags sowie Meta Informationen auszuwerten und bietet Hinweise auf Optimierungen in diesen Bereichen.
Fazit
Ein Relaunch sollte sorgfältig und vor allem strategisch vorbereitet werden, damit keine Rankingpositionen verloren gehen. Die Vorbereitung ist zwar zeitaufwendig, erspart Ihnen am Ende aber Verluste in der Sichtbarkeit und genervte User, die bei unzureichend vorbereitetem Relaunch schnell mal auf 404-Seiten landen.
Der SEO-Part allein ist bereits sehr umfangreich, sodass sich eine externe Begleitung in Form einer SEO-Agentur anbietet. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass sich Ihr internes Content- und Marketingteam ausreichend um die Neustrukturierung des Markenauftritts samt Design und Contentoptimierung kümmern kann, während die Agentur das technische SEO und die weiteren Punkte aus der Relaunch-Checkliste übernimmt.
Auf den Punkt das Wichtigste. Sehr gut.