Die Kennzahl Interaction to Next Paint (INP) wird ab März 2024 Teil der Core Web Vitals von Google. Damit gehört INP künftig zu den wichtigsten Kennzahlen für die Bewertung der Page Experience einer Website, was sich direkt aufs Ranking auswirkt. Google ersetzt mit INP die Kennzahl FID (First Input Delay), was durchaus Sinn ergibt, da INP umfassender und weitaus genauer in seiner Messung ist.
Warum Googles Entscheidung rund um INP gewinnbringend für Sie sein kann, was genau INP misst und was sich ändert, erfahren Sie in unserem Artikel. Außerdem erklären wir Ihnen, was Sie tun können, um INP zu optimieren.
Inhaltsverzeichnis
Was ist INP und wie funktioniert es?
Interaction to Next Paint (INP) ist eine Kennzahl, mit der Google die Latenz von User-Interaktion mit einer Website erfasst. Dafür misst sie alle Reaktionsgeschwindigkeiten des Browsers während der gesamten Besuchszeit. Sobald der Besucher die Website verlassen hat, werden alle Interaktionen ausgewertet und der INP-Wert ermittelt. Google verwendet die längste Reaktionszeit aller Besucherinteraktionen, um den INP-Wert zu bestimmen.
So stuft Google ein Benutzererlebnis als gut ein, wenn alle Interaktionen eines Nutzers schnell Feedback geben. Dazu gehört, wie lang es dauert, bis Buchstaben in einem Suchfeld angezeigt werden, nachdem der Nutzer sie eingegeben hat. Ein anderes Beispiel: Schauen sich User Kleidung an und möchten ein T-Shirt in einer anderen Farbe sehen, klicken auf sie auf einen Button, mit dem sie die Farbdarstellungen ändern können. Bis das T-Shirt in einer anderen Farbe angezeigt wird, vergeht ein Moment. Dabei stuft Google die Interaktion besser ein, wenn User einen Ladebalken sehen, als dass in der Zwischenzeit nichts angezeigt wird.
Im Mai 2022 hat Google erstmals mit INP als Kennzahl experimentiert. Schon damals hegten Experten den Verdacht, dass es den Kennwert FID (First Input Delay) als Teil der Core Web Vitals ersetzen würde. Nun hat Google diese Annahme bestätigt, im März 2024 wird INP ein Teil der Core Web Vitals.
Wie wird INP von Google gemessen?
Google geht wie folgt vor, um den INP-Wert zu ermitteln: Einzelne Messungen werden ab dem Zeitpunkt vorgenommen, an dem ein Nutzer mit der Seite interagiert, bis zum Zeitpunkt, an dem das nächste Frame angezeigt wird, nachdem alle verbundenen Ereignisse ausgeführt wurden. Bei Besuchen mit weniger als 50 Interaktionen in Summe gibt die INP die Interaktion mit der höchsten Latenz wieder. Bei Webseiten mit vielen Interaktionen entspricht die INP in der Regel der 98. Perzentile der Latenzen für Interaktionen. Das bedeutet, dass auch bei vielen schnellen Interaktionen die Bewertung schlecht ausfallen kann, wenn es bei einigen anderen Interaktionen zu langen Verzögerungen kommt.
Die Dauer einer Interaktion setzt sich aus folgenden Zeitspannen zusammen:
- Der Input Delay misst die Zeit zwischen der der Eingabe des Nutzers und dem Ausführen des Ereignisses.
- Die Verarbeitungszeit misst die Zeit, die für das Ausführen der Ereignisse benötigt wird.
- Die Präsentationsverzögerung (Presentation Delay) misst die Zeit vom Ausführen der Ereignisse bis zur Anzeige des nächsten Frames im Browser.
Die drei bislang wichtigsten Kennzahlen der Core Web Vitals
2021 hat Google die Core Web Vitals ausgerollt, welche die User Experience auf einer Website bewerten. Diese Bewertung fließt in das Ranking einer Website ein. Website-Betreiber können diese Werte ermitteln und mit ihrer Hilfe die Nutzererfahrung verbessern.
Der Fokus der Core Web Vitals liegen auf den Ladevorgang, die Interaktivität sowie die visuelle Stabilität:
- LCP (Largest Contentful Paint) misst die Zeit, welche der Browser benötigt, um das größte Element der Website zu laden. Der Messwert bezieht sich auf den größten sichtbaren Bereich (above the fold), der Bilder, Videos oder Texte umfasst. Als ideal zählt eine LCP-Ladezeit von 2,5 Sekunden.
- CLS (Cumulative Layout Shift) misst die Stabilität eines Website-Layouts. Sie berücksichtigt ebenso, ob noch Layout-Elemente während der Nutzung laden oder sich verschieben. Optimal ist eine Wert von bis zu 0,4.
- FID (First Input Delay) misst die Zeitspanne von der ersten Nutzerinteraktion mit der Website bis zur Reaktion. Zeiten von 100 Millisekunden sollten nicht überschritten werden.
Was ist der Unterschied zwischen INP und FID?
Das Ersetzen von FID durch INP erweist sich insofern als sinnvoll, als dass INP sämtliche Reaktionszeiten berücksichtigt, während FID lediglich die initiale Zeitspanne misst. Für FID ist somit nur die Zeit der ersten Nutzeraktion bis zur Browserreaktion relevant. INP misst neben den Reaktionszeiten aller Nutzeraktionen auch die Verarbeitungszeit der Event-Handler und die Zeitspanne bis zur visuellen Darstellung.
Die Wertung der Nutzerinteraktionen mit Websites wird somit wesentlich genauer. Generell müssen Websitebetreiber damit rechnen, dass Google künftig seine Core Web Vitals anpasst, verändert und erweitert.
Wie kann man die Metrik INP messen?
Sie können die INP Ihrer Website mittels der Felddaten messen, die Page Speed Insights von Google Ihnen bereitstellt. Kann das Tool nicht auf genügend Felddaten zugreifen, nutzt es stattdessen Labordaten.
Mit Labordaten arbeitet auch die die Web Vitals-Erweiterung für Google Chrome. Mit ihr können Sie die ermittelten Werte schnell und einfach interpretieren. Alternativ können Sie auch das Lighthouse npm-Modul nutzen. Haben Sie für Ihre Seite keinerlei INP-Daten vorliegen, können Sie auf die Total Blocking Time (TBT) zurückgreifen. TBT ist ein Labormesswert und korreliert mit INP (und auch FID).
Welche INP-Werte gelten als gut?
Gute INP-Werte sind laut Google:
- Gute Reaktionszeit (Responsiveness): INP unter 200 Millisekunden
- Ausbaufähige Reaktionszeit: Zwischen 200 und 500 Millisekunden
- Schlechte Reaktionszeit: Mehr als 500 Millisekunden
Wie kann man den INP-Wert der eigenen Webseite optimieren?
Wenn Sie bereits für die andere Core Web Vitals und insbesondere für FID optimiert haben, bildet dies, laut Google, eine gute Grundlage für die Optimierung von INP. Maßnahmen, wie Sie bessere Werte für die INP Deiner Website bekommen können, sind folgende:
- Entfernen Sie nicht benötigte Java Script-Codes, während die Seite lädt.
- Ebenfalls können Sie Codes von Drittanbietern (zum Beispiel Tracking-Skripte oder Anzeigen) entfernen, die beim Laden der Seite aktiv sind.
- Auch für den Zeitpunkt, nachdem die Website gestartet ist, sollten Sie langsame Java Script-Codes aufsuchen und entfernen.
- Stellen Sie den Browser so ein, dass er nach dem Start der Website weniger wichtige Aufgaben nur dann übernimmt, wenn er gerade nicht beschäftigt ist.
INP-Wert in der Search Console einsehen
Mit Hilfe der Google Search Console können Sie sehen, wie nutzerfreundlich Ihre Website ist. Dazu gehen Sie auf „Nutzerfreundlichkeit“ > „Verhalten von Seiten“. Google macht Ihnen dort Vorschläge, welche Einstellungen Sie optimieren können. Ebenfalls können Sie dort die Performance der Core Wev Vitals einsehen.
Noch wird in der Google Search Console FID als Core Vitale Web gelistet. Zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr will Google die Ergebnisse für INP ergänzen, bevor INP die Kennzahl FID im März 2024 ersetzt.
Fazit: Darum ist die Optimierung von INP relevant
Optimale Core Web Vitals bedeuten eine gute User Experience, da sie die allgemeine Interaktion und Interaktionszeiten verbessern. Dass INP ab März 2024 FID ersetzt, ist eine sinnvolle Entscheidung von Google, denn INP bietet zuverlässigere Kennzahlen und bewertet die gesamte Interaktion der Besucher mit der Website. Weisen Ihre INP und die Core Web Vitals gute Werte auf, bedeutet es einerseits eine gute User Experience, die sich positiv auf das Ranking auswirken kann. Andererseits garantiert es, dass sich Ihre Besucher sich auf Ihrer Website wohlfühlen und somit länger auf der Seite verweilen – womit Ihre Chance auf mehr Conversions steigt. Aus diesem Grund sollten Sie die INP-Werte Ihrer Website optimieren.
INP wird künftig ein Faktor bei der Bewertung Deiner Website spielen, allerdings geht es Google immer noch in erster Linie um guten Content. Heißt: Wenn Inhalte und SEO nicht stimmen, helfen Ihnen starke Core Web Vitals nur marginal im Wettbewerb. Folgen Sie allerdings einer durchdachten SEO-Strategie und optimieren zusätzlich Ihre Core Web Vitals, verschafft Ihnen dieses Zusammenspiel starke Vorteile.
Wir haben als erfahrene SEO-Agentur jahrelange Erfahrung und helfen Ihnen bei der Optimierung Ihres Webauftritts und Ihrer User Experience. Wir sorgen für eine starke Website-Performance, gute Core Vital Webs und effizientes SEO.
✔ Mehr Traffic ✔ mehr Kunden ✔ Mehr Umsatz 👉 kostenlose SEO Ersteinschätzung