Wer nach etwas sucht oder etwas nicht weiß, der googelt – in der Hoffnung, dass die angezeigten Suchergebnisse die einzig wahre Lösung sind. Doch wer denkt, dass die Website, die unter den Suchergebnissen an Platz eins steht, auch für alle anderen Google Nutzer an erster Stelle erscheint, der liegt falsch. Das hängt mit der personalisierten Suche zusammen, die Google nach verschiedenen Faktoren durchführt. Wer zum Beispiel bei Google+ angemeldet ist, erhält in den Suchergebnisse vor allem Websites, die in seinem vernetzten Personenkreis beliebt sind. Doch nicht nur für Google+ Nutzer werden personalisierte Ergebnisse angezeigt, sondern für jeden, der die beliebte Suchmaschine verwendet – nach unterschiedlichen Kriterien.
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Ranking nach Surfverhalten und früheren Suchanfragen
Für das personalisierte Ranking bei Google spielt vor allem die Suchhistorie der jeweiligen IP-Adresse eine Rolle, das sogenannte Webprotokoll. Google speichert das Webprotokoll unabhängig davon, ob der User angemeldet ist oder nicht, indem einfach die gesetzten Cookies verwendet werden. Außerdem ist das Webprotokoll meist unwissentlich aktiviert, so dass frühere Suchanfragen von der Suchmaschine gespeichert und anschließend verknüpft werden können. Das bedeutet konkret, dass wer zum Beispiel auf der Suche nach Hotels häufig hotel.de geklickt hat, in Zukunft Ergebnisse dieses Anbieters an höherer Rankingstelle sehen wird. Außerdem analysiert Google die bisher besuchten Websites hinsichtlich dessen, was bei früheren Suchanfragen geklickt wurde. So werden bei erneutem Googeln des gleichen Begriffs Ergebnisse gezeigt, die näher an den vorher angeklickten Ergebnissen liegen.
Der Standort ist für Suchanfragen entscheidend
Die Suchergebnisse, die Google liefert, hängen auch vom jeweiligen Standort ab. Anhand der IP-Adresse kann die Suchmaschine ungefähr bestimmen, wo sich der Suchende befindet und passgenaue Ergebnisse liefern. Wenn also von einer Berliner Wohnung aus nach Zahnärzten gegoogelt wird, liefert die Anfrage andere Ergebnisse, als bei einem Suchvorgang in Dortmund. Praktisch ist das natürlich in erster Linie für die Suchenden, denn sie finden so schneller, was sie vermutlich benötigen. Doch nicht nur die eigene IP-Adresse entscheidet, sondern auch, welche Google-Seite verwendet wird. Die Seiten Google.de, Google.at und Google.ch zum Beispiel liefern zwar alle deutschsprachige Ergebnisse. Dennoch unterscheiden sich die Suchergebnisse länderspezifisch, je nachdem, ob auf der deutschen, österreichischen oder schweizerischen Google-Seite gesucht wird. Gleiches gilt natürlich auch für andere Endungen wie beispielsweise .com, .it oder .fr. Aus SEO-Sicht ist es daher wichtig, eine Top-Level-Domain aus dem Land zu verwenden, in dem die Seite primär gefunden werden soll.
Und selbst der Browser, mit dem gegoogelt wird, ist für Suchanfragen noch relevant. So erhalten zum Beispiel Safari-User bei Suchen nach bestimmter Software eher Ergebnisse für Apple-kompatible Produkte. Bei Firefox, Internet Explorer oder Chrome hingegen sollten normalerweise gleiche Ergebnisse angezeigt werden – doch auch hier kann es zu Variationen kommen.
Diese Kriterien sind längst noch nicht alles. Welche Faktoren Google außerdem für die Personalisierung von Suchergebnissen verwendet, ist ein gut gehütetes Geheimnis des Konzerns. Wichtig für die Suchmaschinenoptimierung von Websites ist es aber in jedem Fall, das Ranking der eigenen Seite neutral zu betrachten und nicht dem Irrglauben anheim zu fallen, dass die Website bei allen Usern an Platz eins gelistet wird, nur weil das am heimischen Computer so der Fall ist.
Danke für die Info. Das wusste ich bisher nicht. Und es stellt einiges an bisherigen Sicherheiten auf den Kopf.
Echt supi…DANKE <3
Danke – diese Infos habe ich schon lange gesucht. Echt klasse. Daumen hoch. 🙂
Vielen Dank für die Aufklärung. Bleibt aber die Frage: Woher kriege ich ein einigermassen neutrales Ranking?
Dienstleister für Suchmaschinenoptimierung arbeiten zum einen mit der Google Search Console, die zu den Suchanfragen ein durchschnittliches, gewichtetes Ranking ausgibt. Das ist schon mal ein Indiz.
Dann nutzen wir SEO-Tools wie Sistrix, Keywordmonitor, metrics.tools, searchmetrics und so weiter. Die “sammeln” wöchentlich (oder gar täglich) die Rankings unter Laborbedingungen. Das sind dann zwar Rankings, die so niemand bei der persönlichen Suche reproduzieren kann, aber dafür unter gleichbleibenden Bedingungen. Damit kann ein SEOler also arbeiten. Einige Tools bieten sogar lokale Rankings bei einer handvoll Standorten an.
Tolle Lektüre!
Vielen Dank!
Super bericht danke!
Local Seo ist ein großes Thema. Mit guten Google My Business Profielen und wertvollen Bewertungen kann man hiermit schon einen großen Schritt gehen.