Google Penguin benötigte bisher manuelle Linkspam-Updates und gestaltete sich durch die notwendige “Handarbeit” von Webmastern nach einer Abstrafung als schwierige und langwierige Herausforderung. Mit Machine Learning verfügt Google Penguin jetzt über eine Automatisierung, die einen selbstlernenden und in Echtzeit funktionierenden Kernalgorithmus beinhaltet. Für Webmaster und Suchmaschinenoptimierer beginnt mit dieser Veränderung eine neue Ära.
Seit Oktober 2016 arbeiten die Algorithmen im Linkspam-Bereich in Echtzeit und prüfen die Signale ohne langfristigen Aufschub. Während die Bereinigung des Backlinkprofils vor dem Update zur Echtzeit-Funktion keine sofortige Entlassung aus dem Sperrfilter enthielt und Monate oder Jahre in Anspruch nehmen konnte, verkürzt die automatische Signalerkennung die Wartezeit und zieht somit weitaus weniger Konsequenzen für Webmaster nach sich. Die zeit- und kostenintensive Handarbeit wurde durch Automatisierung ersetzt und mit dem Google Penguin 4.0 Update auf die modernen Anforderungen des Marktes angepasst.
Inhaltsverzeichnis
Nach vier Jahren endlich neue Strategien
Google-Bewertungen beziehen sich jetzt lediglich auf die URL
Von einem vierjährigen Google Gefängnis ist die Rede, wenn Experten an die Zeit der manuellen Freischaltung von Websites nach einer Abstrafung denken und die langen Zeiträume zwischen der Ahndung und der Neueinstufung lagen. In den wöchentlichen Top100 Websites finden sich seit dem Update zahlreiche Gewinner, denen das neue Rollout Vorteile gebracht hat.
Andor Palau, der Kopf der Berliner SEO Agentur Peak Ace ist von den wirkungsvollen Effekten des Updates überzeugt. Am Jahresende 2015 wurde einer seiner Kunden von Google abgestraft und hatte trotz Link-Bereinigung keine Chance, innerhalb der Suchmaschine aufzusteigen und seinen Rang zu verbessern. Pünktlich mit dem Penguin 4.0 Update hat sich seine SEO Visibility um 86 Prozent verbessert und die Nachwirkungen der Penguin-Probleme praktisch ausradiert. Die Analyse zu Google Penguin 4.0 zeigt auch bei unseren Kunden ausschließlich positive Ergebnisse, obwohl keinerlei manuelle Abstrafungen vorgelegen haben.

Tal des Todes: 3 Jahre lang kein Update des Penguin-Berechungsergebnisse bei diesem großen deutschen Onlineshop. Nachdem mit der neusten Version von Penguin nur noch die einzelnen URLs algorithmisch abgestraft werden, und nicht mehr die ganze Top-Level-Domain, ist diese Website ein Profiteur des Penguin 4.0 Updates
Die Evaluation von Spamsignalen in Echtzeit ist aber nur eine der zahlreichen Optimierungen von Penguin 4.0. Google-Bewertungen beziehen sich jetzt lediglich auf die URL auf die ein Backlink verweist, wodurch nicht mehr die gesamte Domain, sondern nur die Zielseite mit Spam abgestraft wird. Google selbst begründet die Umstellung mit einer detaillierteren Bewertung, die auf den eigentlichen Spamsignalen basiert und nicht mehr die gesamte Website betrifft.
In Zukunft weniger gravierende Änderungen beim Penguin Algorithmus
Auch wenn Penguin bei Webmastern und SEO Agenturen zu den wichtigsten Faktoren gehört, handelt es sich lediglich um eines von über 200 Signalen zur Ermittlung des Rankings. Zahlreiche Signale sind bereits in den Google-Kernalgorithmus eingeflossen und hat die Update-Entwicklung in drei Phasen eingeteilt.
- In der Vergangenheit waren die Updates statisch und mussten manuell initiiert werden.
- Phase zwei beinhaltete immer noch keine konkreten Zeitpunkte, dabei aber kontinuierliche Updates mit Rollouts von mehreren Monaten.
- Phase drei ist eine echte Innovation, da der komplexe Kernalgorithmus nun in Echtzeit funktioniert und sich als intelligente Lösung mit selbstständigem Lernprozess präsentiert.
Sieht man zum Beispiel zu Panda, erkennt man die Veränderung im Bezug auf die Wichtigkeit von hochwertigem Content und der Qualität einer Website. Panda 4.2 war das letzte größere und reguläre Update, welches beinahe zwei Jahre zurückliegt und in 2015 ausgerollt wurde.
Was müssen SEOs bei Penguin 4.0 beachten?
Wer Linkaufbau oder Linkabbau betreibt, hat seit Penguin 4.0 folgende Vorteile:
- Die Bewertung von Backlinks und die Auswirkung auf den Index (das Ranking) erfolgt kontinuierlich, und nicht mehr nur in großen, unregelmäßigen Abständen. Google nennt in dem Zusammenhang sogar das Wort Echtzeit, aber das ist sicherlich übertrieben. Aber Tage oder Wochen sind natürlich besser als Monate oder Jahre. Wichtig: Hier geht es nur um negative Bewertung eines Backlinks.
- Eine algorithmische Abstrafung betrifft nur noch die eine verlinkte Seite, nicht mehr die ganze Domain.
Da die Bewertungen und Anpassungen der URLs in “Echtzeit”und ohne erkennbare Mitteilung erfolgen, erschwert es die Erkennung als mögliche Ursache für den Ranking-Abfall. Bisher war in der Onlinemarketing- und SEO-Branche schnell klar , dass der plötzliche Rankingabfall bei vielen Websites auf ein Algorithmus-Update zurückzuführen war (mit entsprechenden Gewinner- und Verlierer-Listen). Jetzt gibt es aber keinen Paukenschlag beim Penguin Algorithmus mehr.
Ein kontinuierlicher Backlink-Audit ist unerlässlich, da sich nur auf diesem Weg Tendenzen erkennen und die Backlink-Struktur der eigenen Website optimieren lässt. Die früher beliebten taktischen und kurzfristigen SEO-Maßnahmen gehören der Vergangenheit an.